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Lehre heißt Karriere: Höhere Berufliche Bildung startet
Lehre und Facharbeit lohnen sich: Ab 1. Mai gilt das Gesetz zur Höheren Beruflichen Bildung. Es erlaubt die Entwicklung neuer berufspraktischer Abschlüsse. Facharbeiterinnen und Facharbeiter habe neue Perspektiven, Unternehmen mehr qualifizierte Mitarbeiter – und beide gemeinsam einen Wettbewerbsvorteil in Europa.
Neue Technologien, neue Qualifikationen
Die neuen Abschlüsse reagieren auf einen jeweiligen konkreten Bedarf am Arbeitsmarkt, können berufsbegleitend erworben werden und ermöglichen so weitere Fach- und Führungskarrieren, heißt es seitens der Wirtschaftskammer.
Die Höhere Berufliche Bildung ist die Antwort auf technologische Entwicklungen und den steigenden Bedarf an Fachkräften. Unternehmen können an jenen Ausschreibungen teilnehmen, die von beteiligten Mitarbeiterinnen und Mitarbeitern höhere – aber nicht akademische – Qualifikationen oder Meisterprüfung verlangen. Dies gilt etwa für Produktion von Waren, Instandhaltung und Reparatur von Kraftfahrzeugen und den Bau, aber auch den Sektor Energie und andere.
Bildungspolitischer Meilenstein
Die Wirtschaft spricht vom „wichtigsten bildungspolitischen Meilenstein“ seit der Einführung der Fachhochschulen vor mehr als 30 Jahren. Die Höhere Berufliche Bildung ist eine attraktive Karriereoption für 1,6 Millionen Menschen mit Lehrabschluss und 870.000 Personen mit mehrjähriger Berufserfahrung und Berufsschulabschluss: Das hat Österreichs Bildungssystem „revolutioniert“.
Lehre wird aufgewertet
Mit diesem Schritt wurde eine langjährige Forderung des Wirtschaftsbundes erfüllt, erklärt dessen Generalsekretär, Abg. Kurt Egger: „Die Höheren Beruflichen Bildung ist eine proaktive Reaktion auf den wachsenden Arbeits- und Fachkräftemangel und die Herausforderungen am Arbeitsmarkt. Mit dieser neuen Bildungsschiene wird die Lücke zwischen traditioneller Lehre und akademischer Bildung geschlossen und bietet praxisorientierte Weiterbildungsmöglichkeiten an. Dies ist ein entscheidender Schritt, um die Lehre in Österreich weiter aufzuwerten und gleichzeitig dem Fachkräftemangel entgegenzuwirken und die Attraktivität der beruflichen Laufbahnen zu steigern.“
Kocher: konkrete Qualifikationen entwickeln
Zurzeit beginnt bereits die Entwicklung von konkreten Qualifikationsangeboten nach der Lehre zusätzlich zu Meister- und Befähigungsprüfungen, erklärte Arbeitsminister Martin Kocher: „Aktuell arbeiten zukünftige Qualifikationsanbieter, das sind der Bund und die fachlich zuständigen gesetzlichen Interessenvertretungen, beispielsweise an der Einführung einer Pilotqualifikation im Bereich der Energieeffizienztechnik. Weitere geplante Qualifikationen reichen von Heizungstechnik über Bau und Sanierung oder den Bereich erneuerbarer Energien bis hin zu Tourismus und Metalltechnik.“
Regierung startete Initiative
Der Start für die Höhere Berufliche Bildung erfolgte durch Bildungsminister Martin Polaschek und die damalige Wirtschaftsminiistrin Margarete Schramböck, die 2022 eine Vorlage im Ministerrat einbrachten, womit die Beratungen begannen. Mit Arbeitsminister Martin Kocher präsentierte Polaschek dann 2023 einen konkreten Gesetzesentwurf.