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Neue Schule: Österreich exportiert einzigartiges Bildungsmodell

Spatenstich für eine neue Auslandsschule. In Moldau entsteht eine HTL für Elektrotechnik. Bildungsminister Polaschek war zum Startschuss des Baus dabei. Foto: Ramin Mazur / OeAD

Österreich hat den Grundstein für die achte Auslandschule gesetzt. Bildungsminister Martin Polaschek nahm diese Woche den Spatenstich zum Bau einer HTL für Elektrotechnik und Technische Informatik in Chișinău/Moldau vor.

 

„Österreichische Schule Moldau“ heißt das neue internationale Ausbildungsprojekt, für das Bildungsminister Martin Polaschek gemeinsam mit Dan Perciun, dem Minister für Bildung und Forschung der Republik Moldau, diese Woche den Grundstein legte.

 

Erhard Busek Schule

 „Es ist mir eine Freude zu verkünden, dass wir diese neue Schule nach Erhard Busek, einem ehemaligen Vizekanzler und Bundesminister für Bildung, Wissenschaft und Forschung sowie begeisterten und überzeugten Europäer benennen werden,“ so Polaschek.

Die Gründung der neuen Auslandsschule wurde auch als Anlass genommen, um das „Memorandum of Understanding“ zwischen den Bildungsressorts beider Länder zu erneuern. Diese Vereinbarung bildet den Rahmen für die Fortsetzung der bereits seit über 20 Jahren erfolgreich durchgeführten Bildungskooperation mit der Republik Moldau, wie das Bildungsressort in einer Aussendung erklärt.

Helga Busek und Bildungsminister Martin Polaschek in dem Erhard Busek gewidmeten Saal. Foto: BMBWF/Martin Lusser

Helga Busek und Martin Polaschek 2023 in dem Erhard Busek gewidmeten Saal. Jetz wird eine neue Schule nach ihm benannt. Foto: M. Lusser

Bekämpfung des Fachkräftemangels

Im Sinne der neuen, von Bundesminister Polaschek initiierten gesamtstaatlichen Auslandsschulstrategie gründet das Bildungsministerium angesichts des steigenden Fachkräftebedarfs eine berufsbildende Schule. „Eine qualitativ hochwertige berufliche Aus- und Weiterbildung ist von großer Bedeutung für die Sicherung qualifizierter Arbeitskräfte und zur Förderung von Wirtschaftswachstum, Wohlstand und sozialer Integration“, betont Polaschek anlässlich seines Arbeitsbesuchs.

Österreich verfügt laut Polaschek über ein weltweit anerkanntes Berufsbildungssystem. „Ich bin davon überzeugt, dass unser Bildungssystem einen Beitrag zur langfristigen Deckung des Fachkräftebedarfs in Österreich beisteuern wird. Hier kommen unsere Auslandsschulen zum Zug. Wir nützen unser Know-how, um es jenen jungen Menschen zur Verfügung zu stellen, die bereit sind Deutsch zu lernen, bereit sind Leistung zu zeigen und ihre Verbindung zu Österreich, seiner Wirtschaft und Industrie zu stärken.“

 

Wirtschaft mit im Boot

Auch die Wirtschaftskammer und Industrieellenvereinigung unterstützen das Projekt und sehen in der neuen Bildungseinrichtung neue Chancen für beide Länder. „Die Errichtung einer berufsbildenden höheren Ausbildungsstätte nach österreichischem Vorbild ist eine Investition in die Zukunft des Landes und zeigt, dass die Kooperation zwischen Österreich und der Republik Moldau auf Dauer ausgelegt ist“, so die Vizepräsidentin der Wirtschaftskammer Österreich, Carmen Goby, zur Gründung der neuen Schule.

 

Partnerschaften mit Unternehmen

Der Standort grenzt an die Freie Wirtschaftszone Bălţi in Chişinău. Die Unternehmen, die sich hier ansiedeln, können potenzielle Partnerbetriebe für die Schule werden, so wie Unternehmen aus Österreich. Durch eine enge Kooperation mit der Wirtschaft, etwa Angebote von Praktika für die Schülerinnen und Schüler, wird eine arbeitsmarktrelevante Ausbildung sichergestellt. So können hochqualifizierte Arbeitskräfte für den österreichischen und den moldauischen Markt gewonnen werden.

„Die neu gegründete HTL in Chișinău stärkt den Austausch von Know-how zwischen Österreich und Moldawien. Die HTL als europaweit einzigartiger Schultyp, stellt eine hochwertige technische Ausbildung zur Verfügung und bildet somit hochqualifizierte Fachkräfte für lokale Niederlassungen österreichischer Unternehmen sowie auch für moldawische Unternehmen aus. So schaffen wir Win-Win-Situationen und stärken die Beziehung zwischen Moldawien und Österreich“, so Peter Koren, Vizegeneralsekretär der Industriellenvereinigung.

 

Vollbetrieb ab 2025

Die Eröffnung der Österreichischen Schule Moldau ist für September 2025 geplant. Etwa 250-300 Schülerinnen und Schüler werden dort größtenteils in deutscher Sprache nach adaptiertem österreichischen Lehrplan unterrichtet werden. Der Abschluss wird in beiden Ländern für den Hochschul- und Arbeitsmarktzugang anerkannt. Die Leitung und österreichische Lehrpersonen werden vom Bildungsministerium finanziert. Zusätzlich werden moldauische Lehrerinnen und Lehrer unterrichten. Bereits ab September 2024 werden Deutschkurse mit einer österreichischen Lehrperson als Vorbereitung auf den Unterricht abgehalten.

Weitere Informationen sind unter www.scoala-austriaca-moldova.com zu finden.