Regierung
Sommerschule: mehr Qualität, mehr Lehrer
Der Ministerrat hat in seiner heutigen Sitzung ein Bildungs-Paket geschnürt. Im Rahmen einer Dienstrechtsnovelle soll die Qualität der Sommerschule verbessert und zum anderen der Quereinstieg in den Lehrerberuf erleichtert werden. Für Bildungsminister Martin Polaschek sind Sommerschulen in der Zwischenzeit „unverzichtbar“.
Die Bundesregierung hat es sich deshalb zum Ziel gesetzt, das österreichische Bildungssystem weiter zu verbessern und Rahmenbedingungen auch so zu gestalten, dass sie Schüler fördern und Lehrer in ihrer gesellschaftlich bedeutsamen Funktion unterstützen.
Qualitätsverbesserungen für Sommerschule werden noch im Juli beschlossen
Um den Fortbestand der „Summer School“ zu gewährleisten, wurde Wert daraufgelegt, Lehrenden wie auch Lehramtsstudierenden attraktivere Arbeitsbedingungen zu verschaffen. Die Neuerungen betreffen vor allem Lehramtsstudierende, die mit einer fairen Entlohnung von 30 Euro pro Stunde rechnen können. Lehrkräfte können wählen, ob sie 50 Euro pro Stunde oder Abschlagstunden im darauffolgenden Schuljahr in Anspruch nehmen wollen. Auch die Schulleitung erhält gestaffelt eine Abgeltung.
Polaschek: Entlohnung gesichert
Die Regelung betrifft bereits diesen Sommer, da die entsprechenden Beschlüsse noch im Juli im Nationalrat verabschiedet werden. Die Sache drängt, wie Polaschek erläutert: „Gerade in Hinblick auf die Corona-Pandemie und die ukrainischen Schülerinnen und Schüler, die erst kürzlich nach Österreich gekommen sind, ist die Sommerschule als zusätzliche Möglichkeit, Stoff nachzuholen, unverzichtbar.“ Für Deutschförderkurs für Kinder aus der Ukraine wurden erst kürzlich 4,5 Millionen Euro bereitgestellt. (Zur-Sache berichtete)
„Mit der Novellierung des Dienstrechts schaffen wir den Rahmen für die Sommerschule und sichern eine Entlohnung für Lehrkräfte und Studierende“ erklärte Polaschek am Mittwoch nach dem Ministerrat. Die Sommerschule ist ein wichtiges zusätzliches Förderangebot, um Lernrückstände in der schulfreien Zeit aufzuholen.
Quereinstieg sollen Lehrermangel gegenwirken
Die Bundesregierungen trifft zudem weitere Maßnahmen gegen den Lehrermangel: So soll auch später entschlossenen Personen der Weg in den Lehrerberuf erleichtert werden. Denn Quereinsteiger können andere Perspektiven ins Klassenzimmer bringen und eine gute Ergänzung für klassisch ausgebildete Lehrer sein, erklärt das Bildungsministerium in einer Medieninformation.
Für Bildungsminister Polaschek könne man auf diesem Weg „besonders geeignete Personen für die Unterrichtstätigkeit an der Schule gewinnen“, die über Kompetenzen außerhalb der in einem Lehramtsstudiums erworbenen verfügen. Quereinsteiger, die eine fachlich geeignete abgeschlossene Hochschulbildung auf Master- oder Bachelorniveau sowie eine fachlich geeignete Berufspraxis im Ausmaß von drei Jahren aufweisen können, können mit der neuen Regel vertraglich gleichgestellt werden. Weitere Voraussetzungen dafür: ein positiv absolviertes Eignungsverfahren und eine ergänzende pädagogisch-didaktische Ausbildung im Ausmaß von 60 bzw. 90 ECTS-Anrechnungspunkten.