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Österreichs Bevölkerung wächst und altert weiter
Es sind spannende Zahlen und Daten, die die aktuelle Bevölkerungsprognose der Statistik Austria liefert. Am Mittwoch wurden die Daten veröffentlicht. Fazit: Die Anzahl der Einwohner Österreichs wird in den kommenden Jahrzehnten weiter anwachsen, diese werden aber auch deutlich altern.
Weiterhin Zuwachs
Wie aus der aktuellen Bevölkerungsprognose von Statistik Austria hervorgeht, wird die Einwohnerzahl bis 2040 auf 9,6 Millionen steigen, ein Zuwachs von 5,5 Prozent. Bis zum Jahr 2080 wird die Bevölkerung voraussichtlich 10,2 Millionen erreichen. Gleichzeitig nimmt der Anteil der über 65-Jährigen stark zu: von derzeit 19,7 auf 26,7 Prozent im Jahr 2040 und schließlich auf 29,3 Prozent im Jahr 2080.
2070 wird 10 Millionen Marke erreicht
„Die Einwohnerzahl in Österreich wird Ende der 2060er-Jahre die Zehn-Millionen-Marke erreichen. Dieses Wachstum geht dabei zur Gänze auf Zuwanderung zurück, ohne die die Bevölkerung ab sofort schrumpfen würde. Doch selbst mit Zuwanderung wird die Bevölkerung in den nächsten Jahren kräftig altern“, sagt Statistik Austria-Generaldirektor Tobias Thomas.
Migration als treibender Faktor des Wachstums
Seit der Jahrtausendwende hat sich die Einwohnerzahl Österreichs vor allem durch Zuwanderung erhöht. Während zwischen 2001 und 2023 die Bevölkerung um 13,8 % wuchs, war der Anteil des Geburtenüberschusses daran mit 0,2 Prozent äußerst gering. Auch in Zukunft wird die Zuwanderung der entscheidende Faktor für das Wachstum sein. Jährlich wird mit einem Wanderungsgewinn von 28.000 bis 35.000 Personen gerechnet. Dieser Effekt überwiegt das prognostizierte Geburtendefizit, das sich aus der steigenden Zahl älterer Menschen und einer sinkenden Geburtenrate ergibt.
Ältere Generationen dominieren das Wachstum
Die demografische Entwicklung zeigt eine klare Verschiebung: Die Generation 65+ wird zahlen- und anteilsmäßig stark zunehmen. Bis 2040 wird die Zahl der Menschen über 65 Jahre um 42,9 Prozent steigen. Gleichzeitig wird die Zahl der Erwerbsfähigen (20–64 Jahre) bis 2040 um etwa 265.000 Personen sinken. Trotz einer leichten Erholung bis 2080 bleibt die Erwerbsbevölkerung deutlich unter dem heutigen Niveau. Dies stellt eine Herausforderung für den Arbeitsmarkt und die Finanzierung sozialer Systeme dar.
Regionale Unterschiede im Bevölkerungswachstum
Das Entwicklung ist regional unterschiedlich ausgeprägt. Besonders Wien wird überdurchschnittlich wachsen, da ein Drittel der internationalen Zuwanderung in die Bundeshauptstadt fließt. Auch Niederösterreich, Oberösterreich und Vorarlberg können mit Zuwächsen rechnen, während Kärnten als einzige Region einen leichten Rückgang von 1,4 % erwartet. Insgesamt wird die Anzahl der Einwohner Österreichs bis 2080 um 11,5 Prozent zunehmen, wobei die regionalen Entwicklungen stark divergieren.
Erwerbspersonen rückläufig
Ein besonders brisanter Aspekt der Prognose betrifft die Entwicklung der Erwerbspersonen. Trotz eines Wachstums von 5,5 Prozent bis 2040 wird die Zahl der Erwerbspersonen leicht sinken – um etwa 38.000 auf 4,73 Millionen. Grund dafür ist die Alterung der Einwohner, die den Arbeitsmarkt nachhaltig beeinflusst. Sollte die Erwerbsbeteiligung auf dem Niveau von 2023 bleiben, könnte der Rückgang sogar noch stärker ausfallen.