Innenpolitik
Neutralität bleibt in Bevölkerung tief verankert
Nach dem Angriff der Russischen Föderation auf die Ukraine und nach dem Beitrittsansuchen der bisher neutralen Länder Schweden und Finnland zur Vollmitgliedschaft in der NATO, ist auch in Österreich eine Diskussion um die heimische Neutralität entstanden. Soll daran gerüttelt werden oder soll sie in ihrer bisherigen Form bestehen bleiben?
Während diese Frage immer mehr Parteien, Medien und die Öffentlichkeit beschäftigt, liefert eine Umfrage unter 800 repräsentativ ausgewählten wahlberechtigten Österreichern durch das Meinungsforschungsinstitut IFDD im Auftrag von Zur-Sache eine glasklare Antwort.
9 von 10 Österreichern für Neutralität
Die Befragten zeigen sich in punkto Neutralität trotz aller sicherheitspolitischen Entwicklungen in der Ukraine und in Skandinavien unbeeindruckt und halten mehrheitlich wie in vielen Umfragen in der Vergangenheit auch weiterhin an der Neutralität fest. Auf die Frage „Die Neutralität ist mir wichtig“ stimmen 72 Prozent zu, weitere 15 Prozent stimmen eher zu, was eine Gesamtsumme eine Befürwortung von 87 Prozent ergibt. Nur fünf Prozent stimmen „gar nicht zu“ bzw. sieben Prozent „eher nicht zu“.
Zustimmung durch alle Wähler- und Bevölkerungsgruppen.
Der klare Zuspruch zur Neutralität zieht sich durch alle Bevölkerungsgruppen. Bei keiner erhobenen Bevölkerungsgruppe fällt die Befürwortung der Neutralität unter 75 Prozent. Auch in der Wählerschaft zeigen sich kaum große Unterschiede. Der höchste Zuspruch zur Neutralität fällt mit 93 Prozent Zustimmung („stimme zu“ + „stimme eher zu“) bei deklarierten FPÖ Wählern aus. ÖVP und SPÖ folgen mit jeweils 88 Prozent. Bei deklarierten Grün-Wählern sind es 78 Prozent, bei den NEOS 77 Prozent.
Zur Umfrage:
Durchgeführt vom Institut für Demoskopie & Datenanalyse (IFDD) im Auftrag vom ÖVP-Parlamentsklub/Zur-Sache. Stichprobengröße n=800.
wahlberechtigte ÖsterreicherInnen repräsentativ ab 16 Jahren.
Vorgeschichtetes Randomverfahren, CAWI.
Untersuchungszeitraum 23. Juni 2022 – 26. Juni 2022.
Maximale Schwankungsbreite +/- 3,5 %, davon n=600 Deklarierte +/- 4,0 %
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