Regierung

Arbeitslosigkeit weiter auf stabil niedrigem Niveau

Die Arbeitslosigkeit bleibt weiterhin stabil niedrig. Das zeigen die neuen Zahlen mit Strichtag Ende Juli, die Arbeitsminister Kocher bekannt gegeben hat. Foto: AMS / Fotostudio B&G

Am Montag gab der Arbeitsminister Martin Kocher die Arbeitsmarktdaten für den Juli bekannt. Trotz der durch den Ukraine-Konflikt ausgelösten negativen Effekte bleibt die Arbeitslosigkeit weiterhin stabil niedrig und deutlich unter dem Vorkrisenniveau. Die Kurzarbeitsanträge sind um 18.055 Personen gesunken. 

 

Rückgang bei der Arbeitslosigkeit

Ende Juli belief sich die Zahl der Arbeitslosen auf 296.647 Personen. Diese Zahl setzt sich aus den arbeitslos gemeldeten Personen (235.487) sowie jenen Personen, die an Schulungen des AMS teilnehmen (61.160) zusammen. Damit beläuft sich die Arbeitslosenquote in Österreich Ende Juli auf 5,6 %.

Hier ist ein Rückgang der Arbeitslosigkeit im Vergleich zum Vormonat zu verzeichnen (Zur-Sache berichtete). „Im Vergleich zu Ende Juni verzeichnen wir bei der Arbeitslosigkeit einen Rückgang von 1.755 Personen. Einerseits erhöhte sich die Zahl der Arbeitssuchenden, die sich nicht in Schulungen befinden. Andererseits reduzierte sich die Zahl der Schulungsteilnehmer, was daran liegt, dass unterjährig mehr Schulungen stattfinden als im Sommer. Für gewöhnlich ist ab September ein entgegengesetzter Effekt bei den Schulungsteilnahmen zu beobachten. Noch ist der Arbeitsmarkt aufgrund der hohen Zahl an offenen Stellen aufnahmefähig, aber die Lage wird sich sehr wahrscheinlich im Laufe der nächsten Monate langsam eintrüben“, so Arbeits- und Wirtschaftsminister Martin Kocher rückblickend.

 

Arbeitslosigkeit unter Vorkrisenniveau, aber negative Effekte

Derzeit zeigen sich die Arbeitslosenzahlen deutlich unter Vorkrisenniveau. Zuletzt waren die Arbeitslosenzahlen im Jahr 2012 (285.899) niedriger, als jetzt. Allerdings: „Es ist jedoch davon auszugehen, dass der russische Angriffskrieg in der Ukraine und die dadurch ausgelösten wirtschaftlichen Verwerfungen den Arbeitsmarkt in zunehmendem Ausmaß negativ betreffen und dass dieser in geopolitisch und wirtschaftlich stabileren Zeiten noch stärker dastehen würde“, so Kocher.

Auch im Vergleich zu 2019 steht Österreich nun besser da. Die letzten 3 Jahre, die teilweise im Zeichen der Pandemie und dadurch notwendig gewordener Einschränkungen der Wirtschaft standen, zeugen von der positiven Entwicklung. Ende Juli des Vorkrisenjahres 2019 waren 28.559 Personen mehr beim AMS arbeitslos oder in Schulung gemeldet als aktuell.

 

3.313 offene Stellen weniger

Anders als die Zahl der Arbeitslosen bleibt die Anzahl der offenen Stellen in Österreich weiterhin auf einem hohen Niveau. Insgesamt sind zurzeit 137.826 Arbeitsplätze offen. Im Vergleich dazu: Ende Juni beliefen sich die offen Stellen auf 141.139. Dem will die Bundesregierung aktiv entgegenwirken: „Ein erfolgreiches Instrument dafür war die Corona-Joboffensive (Zur-Sache berichtete) im Rahmen der umfangreichen Qualifizierungsmaßnahmen des AMS, mit der bislang mehr als 90.000 Personen in Beschäftigung gebracht werden konnten“, so der Arbeitsminister.

 

EU-weit besser als der Durchschnitt

Die Arbeitslosenquote, also der relative Anteil arbeitsloser Menschen an der erwerbsfähigen Bevölkerung, betrug Ende Juli 5,6 %. „Im langjährigen Vergleich erweist sich der Arbeitsmarkt als sehr robust. Die Arbeitslosenquote war zuletzt 2008 auf einem niedrigeren Niveau im Juli (ALQ: 4,9 %). Österreich lag mit seiner internationalen Arbeitslosenquote von 4,3 % zuletzt um 1,8 Prozentpunkte unter dem EU-Schnitt (Eurostat -Juni 2022: 6,1 %), was auch darauf zurückzuführen ist, dass der heimische Arbeitsmarkt sich deutlich besser von den besonders starken Wellen der Corona-Pandemie erholen konnte, als jener anderer EU-Mitgliedsstaaten“, so Kocher weiter.