Innenpolitik
Die Jugend interessiert sich für Politik
Die Jugend interessiert sich für Politik, anderslautende Vorurteile sind widerlegt. Dies ergibt ein Demokratiemonitoring unter jungen Personen, das im Auftrag von Staatsekretärin Claudia Plakolm vorgenommen wurde. Die Ergebnisse hat zur Sache zusammengefasst:
Ausgangslage: Wie wurden die Daten erhoben?
Insgesamt wurden 1.022 Personen im Alter von 14-30 Jahren vom Gallup Institut befragt. Nach Vorrekrutierung im persönlichen Interview wurden 422 Personen telefonisch und 600 Personen im Onlinepanel befragt. Die Ergebnisse fielen positiv aus und seien teils überraschend: Es ist zwar immer wieder von der Politikverdrossenheit der Jugend die Rede, doch das Ergebnis der Befragung ergibt das Gegenteil.
Ergebnis: 89 % der Jungen haben Interesse an Politik
Immerhin 89 % der jungen Menschen gaben an, sich für Politik zu interessieren – nach Experteneinschätzung eine ziemlich hohe Rate. Von diesen sagten 32 %, sich „nur ein wenig“ zu interessieren. Bei den älteren Befragten, den 26- bis 30-Jährigen, ist der Anteil der Interessierten mit 91 Prozent deutlich höher als bei den 14 bis 19-Jährigen mit 85 % Interessierten.
Zukunftserwartungen: Je älter, desto pessimistischer
Zur Meinung über die Zukunft: 55 % gaben an, dass sie „eher bis sehr zuversichtlich“ in die Zukunft blicken.
Während dieser Anteil bei 14- bis 19-Jährigen noch 64 Prozent beträgt, sind es bei 20- bis 25-Jährigen nur mehr 57 Prozent, bei den über 25-Jährigen 45 %, die „eher bis sehr zuversichtlich“ der Zukunft entgegenblicken.
Gleichzeitig erklärten 10 % der Befragten, über ihre Zukunft sehr besorgt zu sein.
Wie wird „Politik“ von jungen Menschen konsumiert?
Der bedeutsamste Informationsweg für politische Themen ist für die Befragten mit 69 % das Internet. Unmittelbar danach folgen das Fernsehen mit 55 % und Social Media mit 52 %. Bei jungen Frauen liegt Nutzung von Social Media für Information über Politik noch vor dem Fernsehen.
Bei den Social Media Kanälen liegt Instagram als beliebtester Informationskanal mit 72 % klar an der Spitze. An zweiter Stelle folgt Facebook, an dritter Youtube.
Social Media und Influencer genießen geringstes Vertrauen
Die am geringsten glaubwürdigen Informationsquellen sind Influencer (35 %) und Social Media Plattformen(16 %). Für 7 % zählen die Schule, Lehrer, das Internet und Fernsehen zu den unglaubwürdigsten Quellen. Als glaubwürdigste Quellen stellten sich Freunde und Familie heraus.
Wollen Junge mehr Mitbestimmung?
Der Hälfte der Befragten gaben an, sie würden gerne mehr mitbestimmen. In der Bundespolitik wünschen sich das 50 %, in der Gemeinde 47 %, am Arbeitsplatz 46 % und in der Schule 44 %.
Wie sich Jugendliche diese Mitwirkung vorstellen, fällt unterschiedlich aus: 52 % würden sich in einer Bürgerinitiative engagieren und ein ebenso hoher Anteil kann sich vorstellen, mit einem Politikerin oder einem Politiker wegen eines Anliegens Kontakt aufzunehmen. Und 45 % können sich vorstellen, eine eigene Initiative zu starten.
Wie steht’s um Engagement?
Abgefragt wurde ebenso das bisherige Engagement. So waren 63 % der Jugendlichen schon einmal wählen, fast die Hälfte hat schon einmal eine Unterschriftenliste oder eine Petition unterzeichnet und 34 % haben bei einem Artikel im Internet einen Kommentar gepostet oder politischen Content auf sozialen Medien geteilt.