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Beschäftigungsrekord und stabiler Arbeitsmarkt

Österreich verzeichnet einen Beschäftigungsrekord. Trotz leichtem Anstieg der Arbeitslosigkeit ist die Zahl bei älteren Arbeitslosen weiter rückläufig. Foto: istock / RainStar

Seit nunmehr zwei Jahren geht die Arbeitslosigkeit Monat für Monat zurück. Auch im abgelaufenen April setzt sich dieser Trend in bestimmten Zielgruppen fort. Nach Ende der Wintersaison ist allerdings erstmals die Zahl der Arbeitslosen insgesamt leicht angestiegen. Im Gegenzug sind über 50.000 Menschen mehr in Beschäftigung als noch im April 2022.

Der Arbeitsmarkt im April in Zahlen: Ende des Monates waren beim AMS: 331.156 als arbeitslos oder in Schulung gemeldet.  Davon sind 258.652 arbeitslos und 72.504 Personen in Schulungsmaßnahmen des AMS.

„Bis heute ist die Arbeitslosigkeit jeden Monat in den letzten zwei Jahren im Vergleich zum jeweiligen Vorjahresmonat gesunken, sodass wir trotz vieler Krisen auf einem sehr niedrigen Niveau angelangt sind. In vielen Teilgruppen nimmt die Arbeitslosigkeit im Vergleich zum Vorjahr weiterhin ab, wie bei den Älteren (- 4,9 Prozent), Menschen mit Behinderungen (-0,9 Prozent) und bei Frauen (-0,5 Prozent). Erstmals nimmt die Zahl der Arbeitslosen insgesamt nun wieder leicht zu. Die Anstiege betreffen unter anderem die Baubranche und den Tourismus (je +4,6 Prozent)“, so Arbeits- und Wirtschaftsminister Martin Kocher über die Arbeitsmarktentwicklung im April 2023.

Arbeitslosenquote gleich niedrig wie im Vorjahr

Die Arbeitslosenquote beträgt somit Ende April 6,2 Prozent. „Damit bleibt die Arbeitslosenquote gleich niedrig wie im Vorjahr, was vor allem auf den Beschäftigungsanstieg zurückzuführen ist. Mit 3.928.000 Beschäftigten sind Ende April um 55.000 Personen mehr in Beschäftigung als noch vor einem Jahr“, so Kocher. 

 

Rückgang bei Frauen und über 50-Jährigen

Während die Arbeitslosigkeit bei älteren Personen über 50 Jahre und bei Frauen weiterhin rückläufig ist, steigt sie bei jungen Personen sowie bei Männern leicht an.

„Wir verzeichnen einen Beschäftigungszuwachs bei Frauen und bei den über 50-Jährigen. Viele Beschäftigungsprogramme des AMS haben einen starken Fokus auf die Vermittlung von diesen Personen. Diese Programme haben geholfen, die Arbeitslosigkeit in diesen Gruppen zu verringern und Arbeitssuchende in Beschäftigung zu bringen. Aktuell sehen wir, dass die Arbeitslosigkeit bei Männern und jüngeren Personen im Vergleich zum Vorjahr steigt. Die Expertinnen und Experten haben für 2023 einen leichten Anstieg der Arbeitslosigkeit prognostiziert. Daher haben wir mit einem großen Arbeitsmarktbudget vorgesorgt. Dabei liegt auch ein Schwerpunkt auf dem Bereich der Jugendbeschäftigung“, so Kocher in einer Medienmitteilung am Dienstag. 

 

Zahl der Lehrlinge nimmt zu

Im Bereich der Lehrlingsausbildung gibt es weiterhin positive Entwicklungen. „Ende April gibt es ein Plus von 4,9 Prozent bei den Lehranfängerinnen und -anfängern in Unternehmen. Derzeit befinden sich 95.311 Lehrlinge in österreichischen Unternehmen, 31.123 davon sind im 1. Lehrjahr. Das ist ein Plus von 1,4 Prozent bei Lehrlingen in Unternehmen. Angesichts des hohen Fachkräftebedarfs ist es ein gutes Signal, dass die Lehrlingszahlen steigen. Gleichzeitig sorgt die duale Ausbildung für eine hohe Jugendbeschäftigung in Österreich“, so Kocher.

 

Wirtschaftliche Dynamik ist weiter verhalten.

Der BIP-Indikator der OECD setzt die aktuelle wirtschaftliche Aktivität in Relation zur Aktivität der Vergleichswoche im Vorjahr. Laut OECD war das BIP in der vorletzten Woche vom 9.-15. April um 3,3 Prozent höher als in der entsprechenden Woche des Vorjahres 2022. Die Schnellschätzung des WIFO zum österreichischen Bruttoinlandsprodukt im ersten Quartal 2023 zeigt eine Zunahme von 1,8 Prozent im Vergleich zum ersten Quartal 2022.

„Österreich ist ein attraktiver Standort. Das zeigt sich in der steigenden Investitionsnachfrage am Standort. Die schwache internationale Konjunktur wirkt sich jedoch auch auf die österreichische Wirtschaft aus und drückt insbesondere die Exporte. Mit sinkenden Energiepreisen prognostizieren die Wirtschaftsforschungsinstitute jedoch eine Verbesserung im zweiten Halbjahr. Dazu tragen auch die umfassenden Maßnahmen der Bundesregierung bei“, so Kocher. Die Erwartungen der Unternehmen zeigen gemäß Konjunkturtest des WIFO auch eine Verbesserung und erlauben vorsichtig positive Ausblicke.