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Klimaschutz: „Die Menschen und die Unternehmen mitnehmen“

Steigt in höhere Funktion auf. Tirols Europa-Parlamentarierin Barbara Thaler. Foto: Franz Neumayr

Europa hält weiter Kurs auf Klimaschutz, soll aber offen bleiben für die konkrete technische Lösung, erklärt die Europa-Abgeordnete Barbara Thaler (ÖVP). Und sie bekräftigt die Linie der Volkspartei: Für Klimaschutz, aber gegen eine Politik der Verbote und der Hürden etwa für grünen Wasserstoff.

 

Industrie und Klima

Das aktuelle Spannungsfeld zwischen Re-Industrialisierung Europas einerseits und Klimaschutz andererseits war Thema beim 19. Salzburg Europe Summit.

Beides ist möglich, erklärte Andreas Klauser, Vorstandsvorsitzender des österreichischen Kranherstellers Palfinger. Das – weltweit erfolgreiche – Unternehmen betreibe Umweltschutz, erhöhe die Wirksamkeit der sparsamer eingesetzten Energie und investiere an neuen Standorten in Europa, so dieser Tage in Serbien. Energieeffizienz und Klimaschutz würden Unternehmen im Wettbewerb sogar Vorteile verschaffen, sagte Klauser.

 

Re-Industriealisierung auf höherem Niveau

Die Re-Industriealisierung in Europa – also das Zurückholen abgewanderter Produktion auf neuem Niveau – sei erforderlich, war sich Klauser mit Ökonomen in Salzburg einig. Und diese Re-Industrialisierung ist mit Umweltschutz vereinbar, sagte Thaler im Panel: „Industrie und Klimaschutz – das muss zusammen gehen. Es gibt keine Alternative. Wir haben keine andere Chance.“

 

Volkspartei für Ökologie, gegen Verbote

Daher bleibe die Europäische Volkspartei dabei, den Green Deal der EU mitzutragen. Anderslautende Berichte seien falsch. Der Green Deal sei ein Paket von etwa 45 Gesetzen, von denen 30 vom Europäischen Parlament mit den Stimmen der EVP verabschiedet worden seien.

Allerdings sei die Volkspartei gegen eine Politik der Verbote, wie sie im Entwurf zum Gesetz über Renaturierung enthalten seien. Und die Volkspartei wünsche Offenheit gegenüber Technologien, mit denen etwa die Verminderung des Ausstoßes von Kohlendioxid erreicht werde.

Mit Verboten für Technik und für Bewirtschaftung „erreicht man die Menschen nicht“, sagte Thaler. „Wir können die Ziele des Klimaschutzes auch anders erreichen. Mit Offenheit für Technologie. Aber klaren Rahmenbedingungen“, so Thaler, denn: „Nur wenn wir Menschen und Unternehmen mitnehmen, gelingt der Klimaschutz.“