Parlament

Frauenanteil in Politik Österreichs teils über EU-Niveau

Der Frauenanteil im Nationalrat liegt über EU-Durchschnitt. Bild: Februar-Plenum des Nationalrats, ÖVP-Abg. Kira Grünberg spricht zur Persönlichen Assistenz für Menschen mit Behinderung. Foto: Thomas Topf

Der Anteil der Frauen an politischen Spitzenpositionen liegt in Österreich über dem Durchschnitt der Europäischen Union, ergibt eine Analyse des Instituts für Parlamentarismus und Demokratieforschung. Dieser Anteil soll weiter steigen. Das ist nur ein Aspekt der Frauenförderung im Regierungsprogramm. Diese wird heute im Parlament diskutiert.

 

Mehr Ministerinnen …

Der Frauenanteil an der österreichischen Bundesregierung beträgt 35,7 Prozent, der EU-Schnitt liegt bei 33,4 Prozent. An der Spitze liegt Finnland mit 63,2 Prozent, gefolgt von Niederlande mit 55,0 Prozent und Belgien mit 52,2 Prozent.

Von den 14 Regierungsmitgliedern sind fünf weiblich das entspricht mit 35,7 Prozent dem Wert des Vorjahres. Staatssekretärinnen und Staatssekretäre dazu genommen, sind von 18 Mitgliedern genau 8 weiblich, also ein Anteil von 44,4 Prozent.

 

… und mehr Parlamentarierinnen

Im Nationalrat sind 74 der 183 Mandate mit Frauen besetzt, das ist ein gleichbleibender Anteil von 40,4 Prozent. In der gesamten EU sind lediglich 33,0 Prozent der Parlamentarier weiblich. Im Nationalrat ergaben sich innerhalb der Parteien einiges Verschiebungen: ÖVP und Grüne bekamen je ein Frau hinzu, FPÖ und Neos verloren je eine Abgeordnete gegen einen Abgeordneten.

In den Nationalratsfraktionen hält die ÖVP bei 27 weiblichen Abgeordneten, die SPÖ bei 19, die Grünen bei 16, die Neos bei 7 und die FPÖ bei 4.

Im Bundesrat ergibt sich mit 28 weiblichen von 60 Mitliedern des Bundesrates ein – höchster – Anteil von 46,7 Prozent.

In den Bundesratsfraktionen hält die ÖVP 13 Bundesrätinnen, die SPÖ 8, die Grünen  4 und die FPÖ 3.

Von den 19 in Österreich gewählten Mitgliedern des Europäischen Parlaments sind nunmehr 7 weiblich. Das ist ein Anteil von 36,8 Prozent, im Vorjahr waren es 8 und somit 42,1 (in der EVP wechselte Simone Schmiedtbauer in die Landesregierung Steiermark, wurde durch Wolfram Pirchner ersetzt).

Margit Göll, Präsidentin des Bundesrates, lädt zum Frauentag am 8. März in das Parlament. Foto: Th. Topf

Margit Göll, Präsidentin des Bundesrates, lädt zum Frauentag in das Parlament. Foto: Th. Topf

Frauen: hoher Anteil in Landtagen, geringer in Gemeinden

Die Landesregierungen zählen zusammen 73 Mitglieder, inklusive nicht-amtsführende Stadträte Wiens. Davon sind 28 weiblich, also 38,4 Prozent.

Von den insgesamt 440 Landtagsabgeordneten sind derzeit 157 weiblich, das ist ein Anteil von 35,7 Prozent.

Mit 219 Bürgermeisterinnen stellen Frauen etwas mehr 10 Prozent der Gemeindevorsteher. Der EU-Schnitt an Bürgermeisterinnen beträgt 18,2 Prozent.-

Österreichs 2093 Gemeinden haben 39.330 Mitglieder in den Gemeinderäten, davon sind 10.300 weiblich, also 26,2 Prozent. Hier liegt Österreich deutlich unter dem EU-Durchschnitt von 34,5 Prozent.

Weitere Informationen:

Tabellen und Übersichten beim Institut für Parlamentarismus und Demokratiefragen

Frauenförderung – die Projekte und Vorhaben im Regierungsprogramm Aus Verantwortung für Österreich

Die Präsidentin des Bundesrates, Margit Göll, lädt zum Internationalen Tag der Frau am 8. März, unter dem Titel „Frauen sind Mutmacherinnen“ zu Vorträgen und Gesprächen in das Parlament.

Ziele und Vorhaben in der Frauenpolitik finden sich ebenso im Österreichplan.