Innenpolitik
Renaturierung: Tiroler Kritik an österreichischen Umweltanwälten
Österreichs Umweltanwälte machten sich nach einem gemeinsamen Treffen im Tiroler Kaunertal für das EU-Renaturierungsgesetz stark und fordern in einem offenen Brief die Zustimmung der Bundesländer. Dieses Vorgehen ruft nun den Klubobmann der Tiroler Volkspartei, Mag. Jakob Wolf, auf den Plan.
Falsches Thema, falscher Tagungsort
In einer Aussendung kritisierte Wolf nicht nur den Beschluss der Umweltanwälte, sondern auch den Tagungsort im Kaunertal. Mit Verweis auf die Transitproblematik an der Brennerautobahn fordert der Klubobmann von den Umweltanwälten mehr Engagement in dieser Sache.
Mehr Gehör für Tiroler Transitproblem gefordert
„Tirols größtes Umweltproblem ist definitiv der Transitverkehr. Das sollten auch die Umweltanwälte erkennen und hätten deshalb besser nahe der Autobahn im Wipptal tagen sollen als außerhalb der Saison im idyllischen Kaunertal. Mir missfällt nicht nur der Ort und die Thematik dieser Tagung, sondern ich hätte mir erwartet, dass die Umweltanwälte einen gemeinsamen offenen Brief an die EU schreiben, damit uns in Tirol bei der Transitpolitik endlich wieder mehr Gehör geschenkt wird“, findet Wolf klare Worte.
Für den Klubobmann aus Tirol sei es zudem „enttäuschend“, dass die Tiroler Landesumweltanwaltschaft diese Tagung nicht besser genutzt habe, um österreichweit auf die tirolspezifischen Probleme wie die Transitlawine aufmerksam zu machen. „Denn meiner Meinung nach ist genau das die Aufgabe der Landesumweltanwaltschaft. Sehr schade, dass hier offenbar die notwendige Sensibilität für den Lebensraum in Tirol fehlt“, so Wolf.
Streitthema Renaturierung
Das Renaturierungsgesetz beschäftigt schon seit längerer Zeit die Bundesländer sowie die Bundesregierung. Die Bundesländer sind sich uneinig, und Landwirtschaftsminister Norbert Totschnig sowie Bundeskanzler Karl Nehammer erklärten unlängst, dass sie diesem Gesetz auf EU-Ebene keine Zustimmung erteilen wollen, da besonders regionale Besonderheiten nicht berücksichtigt werden. Totschnig bezeichnet das Gesetz als „unverhältnismäßig“ und sieht massive Auswirkungen auf die Preise in der heimischen Lebensmittelproduktion.