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Nächster Techno-Schritt im Klimaschutz: Speicherung von Kohlendioxid

Für den Klimaschutz ist es erforderlich, die Emissionen an Kohlendioxid zu vermindern und die nicht vermeidbaren Mengen – etwa wegen der Zementindustrie – zu binden und tief in der Erde zu lagern. Diese technische Methode ist jetzt in Österreich erlaubt, das Finanz- und das Klimaministerium arbeiten an einem Aktionsplan. Foto: MAN - Carbon Storage.

Zuerst verboten, jetzt wird es möglich: Kohlendioxid etwa bei Schloten zu erfassen und tief unter der Erde einzulagern. Das ist ein Beitrag zum Klimaschutz. Beschlossen von der Bundesregierung per Umlauf aufgrund einer Analyse und eines Antrags aus dem Finanz- und dem Klimaressort.

 

Klimaschutz: Ziele erreichen

Österreich hat sich – wie die meisten Staaten – zu Klimazielen verpflichtet, also zur Vermeidung und Verminderung von Treibhausgasen. Diese bleiben in der Atmosphäre und verhindern die Rückstrahlung der auf die Erde einwirkenden Sonnenwärme ins All, weswegen die durchschnittlichen Temperaturen ansteigen.

 

Kohlendioxid bleibt

Kohlendioxid ist eines der über Jahrzehnte in der Atmosphäre bleibenden Treibhausgase. Dessen Ausstoß einzufangen und tief in der Erde zu lagern, ist ein Rezept gegen Erderwärmung. Die Abscheidung und geologische Speicherung (Carbon Capture und Storage, CCS) wird vom Intergovernmental Panel on Climate Change (IPCC) als strategisch notwendiges technisches Verfahren eingestuft.

Das macht jetzt – auch – Österreich.

Evaluierungsbericht empfiehlt, Verbot aufzuheben und geologische Speicherung ermöglichen.

Evaluierungsbericht empfiehlt, Verbot aufzuheben und geologische Speicherung zu ermöglichen.

Meilenstein für den Klimaschutz

Nach einem Evaluierungsbericht und in einem mehrstufigen Entscheidungsverfahren hat die Bundesregierung diese Woche per Umlaufbeschluss entschieden, das generelle Verbot der geologischen Speicherung aufzuheben und diese für nicht vermeidbare Emissionen unter Auflagen zuzulassen.

Das Finanz- und das Klimaministerium haben eine österreichische Carbon Management Strategie (CMS) entwickelt. Die Ressortchefs, Magnus Brunner und Leonore Gewessler, bezeichnen diese in ihrem Vortrag an den Ministerrat als „elementaren Meilenstein“ für den Umgang mit Kohlenstoff. Es werden technische Verfahren zur Abscheidung und Speicherung von Kohlendioxid genannt, zudem ein Aktionsplan vorgelegt.

 

Skandinavier haben bereits begonnen

Die Geschäftsführerin von oecolution, Elisabeth Zehetner, begrüßte den Beschluss als wichtigen Schritt für den Klimaschutz, mahnte jedoch zur Eile, um der Industrie Sicherheit für weitere Planungen zu geben. In Österreich sei der Fokus mit Zement-, Stahl- und Papierindustrie sowie Müllverbrennung zu eng gefasst, merkt Zehetner an.

In Skandinavien – etwa Norwegen – laufen bereits Verfahren zur Vergabe von Lizenzen und zur finanziellen Förderung der Einspeicherung. In Kooperation mit Norwegen baut etwa MAN Energy Solutions Aggregate, um Kohlendioxid – etwa aus der Zementindustrie (Bild) – zu komprimieren und in der Nordsee zu speichern.

Für den Klimaschutz ist es erforderlich, die Emissionen an Kohlendioxid zu vermindern und die nicht vermeidbaren Mengen – etwa wegen der Zementindustrie – zu binden und tief in der Erde zu lagern. Diese technische Methode ist jetzt in Österreich erlaubt, das Finanz- und das Klimaministerium arbeiten an einem Aktionsplan. Foto: MAN - Carbon Storage.
Für den Klimaschutz ist es erforderlich, die Emissionen an Kohlendioxid zu vermindern und die nicht vermeidbaren Mengen – etwa wegen der Zementindustrie – zu binden und tief in der Erde zu lagern. Diese technische Methode ist jetzt in Österreich erlaubt, das Finanz- und das Klimaministerium arbeiten an einem Aktionsplan. Foto: MAN - Carbon Storage.