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Integration wird strikt neu aufgestellt

"Integration ab Tag 1" lautet der Grundsatz der neuen Bundesregierung bei der zukünftigen Integrationspolitik. Foto: istock/fermate

Die neue Bundesregierung will beim Thema Integration einen neuen Ansatz verfolgen. Als Grundregel soll in Zukunft „Integration ab Tag 1“ gelten. Zur-Sache hat die wichtigsten Maßnahmen des Kapitels zusammengefasst. 

 

Früher Start in Bildung und Gesellschaft

Jegliche Form der Migration hat Folgen. Integration hat sich darauf einzustellen und früh zu beginnen.

  • Schulen und Kindergärten als zentrale Orte mit Fokus auf Sprachförderung und Unterstützung für Eltern mit Migrationshintergrund.
  • Einbindung von Vereinen und Sportorganisationen in Maßnahmen zur Förderung der gesellschaftlichen Teilhabe.
  • Stärkung regionaler Maßnahmen gegen Segregation und Prüfung der Einführung von Fallkonferenzen bei mangelnder Integration.
  • Einführung eines Grundmoduls für alle in der Grundversorgung mit Gesundheitscheck, Grundregelkurse, Sicherheitscheck und gemeinnütziger Tätigkeit.
  • Laufende unabhängige Evaluierung der Maßnahmen und Ausweitung des parlamentarischen Interpellationsrechts auf den Österreichischen Integrationsfonds (ÖIF).
Der ÖIF bietet Seminare zum jüdischen Leben in Österreich an. Referentin Danielle Spera, Expertin für jüdische Geschichte und Kultur Foto: ÖIF

Der ÖIF bietet Seminare zum jüdischen Leben in Österreich an. Referentin Danielle Spera, Expertin für jüdische Geschichte und Kultur Foto: ÖIF

Integration von Ukraine-Vertriebenen

  • Langfristige Aufenthaltsperspektiven zur besseren Eingliederung in den Arbeitsmarkt.
  • Standardisierung und Beschleunigung der Anerkennung von Berufs- und Bildungsnachweisen.
  • Verpflichtende Meldung beim AMS für eine zielgerichteten Einstieg in den Arbeitsmarkt.

 

Verpflichtendes Programm

  • Zielgruppe: Vertriebene, Schutzberechtigte und Asylwerber mit hoher Bleibewahrscheinlichkeit.
  • Modulares Programm mit Beratung, Sprachförderung, Wertevermittlung, Grundregelkurse und gemeinnützige Tätigkeiten.
  • Sanktionen bei Nicht-Erfüllung: Ermahnungen, Leistungskürzungen und Verwaltungsstrafen.
  • Zuständigkeit des ÖIF mit enger Zusammenarbeit des AMS und verbesserter Schnittstellenkoordination.
Information für allen Lagen des Berufs- und Arbeitslebens: AMS-Info-Angebote. Bild: Screenshot ams.at

Information für allen Lagen des Arbeitslebens: AMS-Info-Angebote. Bild: Screenshot ams.at

Deutsch, Bildung und Werte als Fundament der Integration

  • Verpflichtende Abschlussprüfungen für Deutschkurse mit Konsequenzen bei Nichtbestehen.
  • Ausbau berufsbegleitender Deutsch- und Fachsprachenkurse.
  • Einführung verpflichtender Werte- und Orientierungskurse zu Demokratie, Gleichberechtigung, Antisemitismusprävention und gesellschaftlichen Grundwerten.
  • Förderung der Fest- und Feiertagskultur in Schulen und Kindergärten.
  • Einführung einer Werteklausel für alle Bundesförderungen.

 

Einstieg in den Arbeitsmarkt

  • Beschleunigung der Anerkennung ausländischer Berufsabschlüsse und Vereinfachung der Nostrifizierungsprozesse.
  • Stärkung des Services des ÖIF für Fachkräfte aus Drittstaaten.
  • Verbesserung überregionaler Vermittlungsprozesse durch das AMS zum schnelleren Einstieg in den Arbeitsmarkt.

Aufwertung der Staatsbürgerschaft

  • Staatsbürgerschaft erst nach erfolgreichem Abschluss des Programms.
  • Einführung eines verpflichtenden Staatsbürgerschaftskurses mit Fokus auf Demokratie und europäische Werte.
  • Verschärfung der Anforderungen an Deutschkenntnisse und erfolgreiches Einleben in Österreich.
  • Evaluierung und Erweiterung der Kriterien zur Aberkennung von Staatsbürgerschaften.
  • Verbesserter Schutz von Staatenlosen durch ein faires und effizientes Anerkennungsverfahren.

 

Initiativen im Schulwesen

  • Sanktionen für Eltern bei mangelnder Kooperation mit Schulen.
  • Verankerung von Integrationskompetenz im Lehrplan für Pädagogen.
  • Entwicklung von Konzepten für Schulen zur Deradikalisierung und Prävention vor extremistischer Ideologien.

 

Anti-Diskriminierung und Vorbeugung

  • Stärkung von Resilienz und Vorbeugung gegen Extremismus durch Workshops und Mentoring-Programme.
  • Bekämpfung von radikalen Strömungen und extremistischen Ideologien durch verstärkte Zusammenarbeit mit Gemeinden und Religionsinstitutionen.
  • Verpflichtung von Fördervereinen zu Demokratie und Rechtsstaatlichkeit.

 

Kopftuch und Selbstbestimmung

  • Erarbeitung eines verfassungskonformen Kopftuchverbots für minderjährige Mädchen zur Stärkung der Selbstbestimmung.

Das gesamte Regierungsprogramm finden Sie hier.