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Hattmannsdorfer will beim Wirtschaftsbudget weg von „Vollkaskomentalität“

„Unsere Generation hat nie gelernt, zu verzichten – doch genau das ist jetzt gefragt“. Im Wirtschaftsressort verfolgt Wirtschaftsminister Wolfgang Hattmannsdorfer mit seiner Staatssekretärin Elisabeth Zehetner beim Doppelbudget 2025/26 einen klaren Kurs: den Staatshaushalt zu konsolidieren und Österreich auf einen nachhaltigen finanzpolitischen Kurs zu bringen.
„Wir können uns die Illusion eines Staates, der alles abfedert, nicht länger leisten. Es braucht eine wirtschaftliche Kehrtwende: weg von der Vollkaskomentalität, hin zu einem Standort, in dem wir Leistung, Innovation und Internationalisierung wieder fördern“, betont Wirtschaftsminister Hattmannsdorfer. Ziel sei es, den wirtschaftlichen Aufschwung durch gezielte Impulse zu fördern – und nicht durch flächendeckende Ausgabenpolitik zu blockieren.

Förderungen gezielter und wirksamer einsetzen: Wolfgang Hattmannsdorfer (im Bild im BMW Motorenwerk). Foto: www.hattmannsdorfer.at
Schluss mit der Gießkanne
Ein zentraler Punkt im Budgetansatz des Bundesministeriums für Wirtschaft, Energie und Tourismus ist ein Umdenken bei den Förderungen. Förderungen werden künftig verstärkt auf Treffsicherheit überprüft und – wenn nötig – redimensioniert. So werden etwa 72 Millionen Euro für die Gasdiversifizierungsförderung gestrichen. Dafür kommt es zu einer bedarfsgerechten Verminderung der Maßnahmen für die Energieeffizienz und der Mittel im Klima- und Energiefonds. Das ergibt einen Konsolidierungsbeitrag von über 1,1 Milliarden Euro – davon werden 2025 rund 286 Millionen Euro eingespart.
Staatssekretärin Zehetner erklärt, dass die öffentlichen Mittel begrenzt sind und nun effektiver eingesetzt werden müssen: „Gerade in der Energiepolitik wurden in den vergangenen Jahren viele Mittel breit gestreut – oft mit der Gießkanne und ohne klare Wirksamkeitskontrolle. Doch die Zeit des Geldausgebens ohne messbaren Nutzen ist vorbei. Heute geht es darum, knappe öffentliche Mittel dort einzusetzen, wo sie tatsächlich Wirkung entfalten.“
Auch die Filmförderung FISA+ wird um 10 Millionen Euro reduziert und künftig mit 80 Millionen Euro begrenzt. Die Förderung soll in Zukunft wirksamer gesteuert werden und soll weiterhin Standortimpulse setzen.
Effizientere Verwaltung und Entbürokratisierung
Neben Fördermaßnahmen spart das Ministerium auch im eigenen Betrieb. Durch Vereinfachungen in der Verwaltung, durch digitale Prozesse und gezielte Nachbesetzungen sollen die Effizienz gesteigert und der Sachaufwand minimiert werden. Ein Beispiel ist die Einführung eines digitalen Antragssystems in der Exportkontrolle sowie die Einsetzung der „Soko-Deregulierung und Entbürokratisierung“ im Wirtschaftsministerium.
Investitionen in Forschung und den Tourismusstandort
Trotz Konsolidierung will das Ministerium keinesfalls „zu Tode sparen“ sondern vielmehr aktive Impulse setzen. Rund 440 Millionen Euro stehen im Doppelbudget für angewandte betriebliche Forschung, Schlüsseltechnologien und Innovation (FTI) bereit. 680 Millionen Euro sind für das FTI-Pakt 2027–2029 gesichert. Auch das Standortpaket für Internationalisierung, Exportwirtschaft und Fachkräfte ist mit 40 Millionen Euro dotiert.
Auch der Bedeutung des Tourismus als Wirtschaftsfaktor – zuletzt eine der wichtigsten Konjunkturstützen des Landes – wird im Doppelbudget Rechnung getragen: Die Österreich Werbung erhält jährlich 30,1 Millionen Euro. Für die gewerbliche Tourismusförderung über die ÖHT stehen jährlich 21,24 Millionen Euro bereit, zusätzlich wurde ein Tourismusfonds mit 6,5 Millionen Euro zur Unterstützung der Beschäftigten eingerichtet.
„Der Tourismus ist weit mehr als nur eine Leitbranche – er ist in vielen Regionen Österreichs der entscheidende Motor für Beschäftigung, Wertschöpfung und Lebensqualität. Gerade in konjunkturell schwierigen Phasen zeigt sich seine Stabilität und wirtschaftliche Relevanz.

Elisabeth Zehetner im Gespräch mit der polnischen Ratsvorsitzenden und Ressortkollegin, Paulina Hennig-Kloska. Foto: EU
Entlastungen für Unternehmen
Das Budget enthält auch spürbare Erleichterungen für kleine und mittlere Unternehmen: Die Belegerteilungspflicht unter 35 Euro entfällt, die Basispauschalierung wird erhöht, Übergaben von Betrieben im ländlichen Raum werden mit 3 Millionen Euro unterstützt. Zudem werden Handwerkerautos künftig von der NoVA befreit – was bei Fahrzeugen wie zum Beispiel dem VW Crafter über 10.000 Euro Ersparnis bringen kann.
„Budgetkonsolidierung heißt für uns nicht Stillstand, sondern die Rückkehr zu Ehrlichkeit und wirtschaftlicher Vernunft. Wir sparen in der Verwaltung, fokussieren Förderungen und setzen gezielte Impulse für Wachstum, Innovation und Beschäftigung. Nur wenn wir wieder Verantwortung übernehmen und konsequent Prioritäten setzen, bleibt Österreich ein starker, wettbewerbsfähiger Standort mit Chancen für alle, die anpacken wollen“, fasst Minister Hattmannsdorfer zusammen.
