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Plakolm appelliert an Jugendliche wegen psychosozialer Gesundheit

Familienministerin Claudia Plakolm appelliert an Jugendliche, bei Problemen die Angebote an Unterstützung zu nutzen. Foto: Bka / Florian Schrötter

Der Ministerrat hat Mittwoch ein umfangreiches Paket zur Stärkung der psychischen Gesundheit und der Prävention an Schulen verabschiedet. Jugendministerin Claudia Plakolm, Unterrichtsminister Christoph Wiederkehr und Gesundheitsministerin Korinna Schumann präsentierten die beschlossene Regierungsvorlage, die einen deutlichen Ausbau des Personals zur psychosozialen Unterstützung und mehr Betreuung vor Ort vorsieht.

 

Aufruf von Plakolm

Jugendministerin Claudia Plakolm betonte in ihrem Statement die Wichtigkeit, offen über psychische Probleme zu sprechen, da diese für viele junge Menschen noch immer ein Tabuthema seien. Sie verwies auf eine Ö3-Jugendstudie, wonach 45 Prozent der jungen Menschen mentale Gesundheit als ein Thema sehen, über das man nicht gerne spricht. Plakolm appellierte eindringlich an Jugendliche, sich Hilfe zu suchen, wenn sie Hilfe benötigen würden.

Unterstützung und Hilfe für Jugendliche Foto: KatarzynaBialasiewicz

Claudia Plakolm: Unterstützung und Hilfe für Jugendliche Foto: Katarzyna Bialasiewicz

Das Paket im Detail

Das Maßnahmenpaket sieht unter anderem eine Verdoppelung der Schulpsychologinnen und -psychologen innerhalb der nächsten drei Jahre vor. Zudem wird erstmals Schulsozialarbeit an Bundesschulen eingeführt, um eine flächendeckende Betreuung in der Sekundarstufe II zu gewährleisten. Auch außerschulische Angebote sollen verstärkt in die Klassenzimmer gebracht werden, um Präventionsprogramme zu erweitern. Verpflichtende Exit-Gespräche bei drohendem Schulabbruch wurden ebenfalls fixiert.

 

„Meldet euch und redet darüber“

Und so begründet Plakolm ihren Appell: „45 Prozent der jungen Menschen sagen laut einer Ö3-Jugendstudie, dass die mentale Gesundheit noch immer ein Thema ist, über das man nicht gerne spricht. 18 Prozent geben an, dass sie es für einen gehypten Trend halten, plötzlich hätten alle psychische Probleme. Aber immerhin 37 Prozent sehen in psychischen Problemen auch ein Thema, über das man inzwischen ganz offen sprechen kann. Psychische Probleme, egal ob es persönliche Lebenskrisen, schlechte Noten oder Probleme im Freundeskreis sind, sind oft Probleme, bei denen junge Menschen glauben, dass sie alleine damit fertig werden müssen. Aber das stimmt einfach nicht. Deswegen ist mein Appell heute ganz klar: Meldet euch und redet darüber, weil es extrem wichtig ist, Sorgen zu teilen und auch einmal eine andere Meinung einzuholen. Und es ist vor allem wichtig, dass man auf sich selbst, auf seine eigene Gesundheit schaut.“

 

Plakolm: „Rat holen, wenn man das Gefühl hat“

Plakolm hob hervor, dass gerade gleichaltrige Freunde und Eltern wichtige Ansprechpartner seien. Sie ermutigte auch dazu, bei Anzeichen von Problemen im Umfeld professionelle Hilfe in Anspruch zu nehmen, etwa bei der Schulpsychologie, Schulsozialarbeit oder Hotlines. Es sei nicht notwendig, Probleme alleine zu bewältigen.

„Man kann sich Rat holen, wenn man das Gefühl hat, dass es jemandem im eigenen Umfeld nicht gut geht, man muss definitiv nicht alleine damit fertig werden. Es gibt hier großartige Einrichtungen, die niederschwellig und unkompliziert helfen. Deswegen meldet euch und redet darüber.“