Europa- & Aussenpolitik
„In Memoriam“ Alois Mock
Am 1. Juni jährte sich der Todestag von Ex-Vizekanzler Dr. Alois Mock zum fünften Mal. Mit ihm verstarb 2017 ein großer Europäer und Österreicher.
Mock, der Österreicher
Nach seinem Abschluss des Studiums der Rechtswissenschaften im Jahr 1957 verschlug es den jungen Juristen über ein Stipendium des Bildungsministeriums an die John Hopkins University. Nach seiner Rückkehr nach Österreich wurde ihm ein Posten als Referent für hochschulpolitische Fragen angeboten, den er gerne annahm. 1961 ging er für einen Studienaufenthalt nach Brüssel, wo er die Grundsteine für seine politische Karriere als Verfechter Europas legte.
Nach mehreren Stationen in der österreichischen Politik als Referent und Kabinettschef unter Bundeskanzler Josef Klaus, darauf wurde er mit 35 Jahren zum jüngsten Unterrichtsminister der ÖVP-Alleinregierung.
Mock, der Europäer
Zeitlebens setzte sich Alois Mock für ein geeintes Europa ein. Vor allem der Beitritt Österreichs zur Europäischen Union war ihm ein großes Anliegen. Aufgrund seiner Bemühungen gilt er deshalb auch als „Vater des EU-Beitritts Österreichs“. Als Außenminister begleitete er den gesamte Weg Österreichs in die Europäische Union. Unvergessen bleibt auch das „Europa-Busserl“ an Staatssekretärin Brigitte Ederer nach dem Abschluss der Verhandlungen über den Beitritt Österreichs.
Gemeinsam mit seinem ungarischen Amtskollegen Gyula Horn öffnete er auch im ganz wortwörtlichen Sinne Europa, als sie gemeinsam den Eisernen Vorhang durchschnitten und somit der Einigung Europas den Weg bereitet haben.
Verewigt im Bildungsministerium
Im Rahmen eines Festaktes zum 5. Todestag vom ehemaligen Unterrichtsminister und Vizekanzler Alois Mock wurden eine Vielzahl an Ehrengästen und ehemaligen Bildungsministerinnen und Bildungsminister in die Räumlichkeiten des Bundesministeriums für Bildung Wissenschaft und Forschung geladen. Im Palais Starhemberg am Minoritenplatz 5 im ersten Wiener Gemeindebezirk eröffnet Bildungsminister Martin Polaschek zum Anlass des 5. Todestages von Alois Mock den Alois-Mock-Saal. Zugegen waren eine Vielzahl an ehemaligen Bildungs- und Wissenschaftsminister wie Hans Tuppy, Hilde Hawlicek, Beatrix Karl, Reinhold Mitterlehner und Heinz Faßmann. Auch Herr Bundespräsident a.D. Heinz Fischer, ehemaliger Wissenschaftsminister, fand sich im neuen Alois-Mock-Saals ein. Im Zuge der Eröffnung wurde die neue Bildergalerie mit den Porträts aller Bildungs- und Wissenschaftsministerinnen und –minister der Zweiten Republik eröffnet.
Bundesminister Martin Polaschek würdigte in seiner Rede die Verdienste seiner Amtsvorgängerinnen und –vorgänger, die den Bildungs- und Wissenschaftsstandort Österreich maßgeblich geprägt haben. Von nun an werden die Portraits dieser Personen mit den jeweiligen Ressortbezeichnungen den Gang vor dem Audienzsaal im Bildungsministerium schmücken.
Besonders würdigte Minister Polaschek die Verdiente von Alois Mock, dem ab nun ein eigener Raum im Palais Starhemberg, der „Alois-Mock-Saal“ gewidmet ist. Mock diente ebenfalls als Bildungsminister am Minoritenplatz, seine Verdiente seien aber weit über den Bildungs- und Wissenschaftsbereich bis heute spürbar: „Alois Mock war neben seinen Verdiensten um das österreichische Bildungswesen ein glühender Europäer, der für das Ende der Nachkriegsordnung und die Neuordnung Europas steht. Er hat unsere Republik wesentlich geprägt und mitgeschrieben, dafür gebührt ihm unser Dank“, so Minister Polaschek in seiner Festrede.
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