Europa- & Aussenpolitik
Nehammer in Kroatien: Grenzschutz, Schengen und Energie
Bundeskanzler Karl Nehammer bricht am Mittwoch zu einer zweitägigen Dienstreise nach Kroatien auf. Auf dem Programm stehen am ersten Tag bilaterale Gespräche in Zagreb und am Donnerstag ein Energiegipfel auf der Insel Krk. Es geht um wichtige Themen wie Grenzschutz, Schengenerweiterung sowie Energielieferungen.
Treffen mit gesamter Staatsspitze
In Zagreb wird Kanzler Nehammer eine Reihe von bilateralen Gesprächen führen und dabei die gesamte kroatische Staatsspitze zu Beratungen treffen. So wird Nehammer am Mittwoch vom kroatischen Premierminister Andrej Plenkovic, sowie vom Staatspräsident Zoran Milanovic und vom Parlamentspräsidenten Gordan Jandrokovic zu Gesprächen empfangen.
Themen beim Treffen der beiden Regierungschefs werden neben den traditionell engen bilateralen Beziehungen insbesondere die aktuelle Sicherheitslage Europas im Hinblick auf unkontrollierte Migrationsbewegungen sein. In diesem Zusammenhang wird auch über die von Kroatien angestrebte Erweiterung des Schengenraums gesprochen.
Energiegipfel auf Insel Krk
Neben der inneren Sicherheit Europas steht jedoch auch die Energieversorgungssicherheit, sowie die wirtschaftliche Zusammenarbeit beider Länder auf der Agenda. Dazu werden der Bundeskanzler und sein kroatischer Amtskollege Plenkovic am Donnerstag auf die Insel Krk weiterreisen und einen LNG-Terminal besichtigen. Dort wird auch Bayerns Ministerpräsident Markus Söder dazustoßen. Beim Energiegipfel soll über die Stärkung und den Ausbau der Zusammenarbeit im Bereich der Energieversorgung gesprochen werden.
Nehammer: Abhängigkeit von Russland auf 20 Prozent reduziert
Im Vorfeld der Reise erklärte Bundeskanzler Nehammer die Wichtigkeit bei den Gaslieferungen aus der Abhängigkeit Russlands zu kommen (Zur-Sache berichtete). Österreich mache hier bereits enorme Fortschritte, allerdings drängt Nehammer auf weitere Bemühungen, alternative Versorgungsrouten zu erschließen. Hier spiele Kroatien eine strategisch wichtige Rolle.
„Die Treffen in Kroatien sind ein wichtiger Schritt zur Stärkung unserer Energieversorgungssicherheit. Wir haben es bereits geschafft, unsere Abhängigkeit von russischem Gas von etwa 80 auf 20 Prozent zu reduzieren und wollen diesen Weg konsequent weiter gehen. Dazu braucht es alternative Versorgungsrouten, die auch entsprechend ausgebaut werden müssen. Der LNG-Terminal in Krk ist dabei einer der strategisch bedeutsamen Versorgungspunkte für Österreich, aber auch beispielsweise für Bayern“, so der Bundeskanzler.