Europa- & Aussenpolitik

Österreich bei Einkommen unter Top 3 EU-Staaten

In einer Einkommensstudie des Instituts der Deutschen Wirtschaft belegt Österreich beim Medianeinkommen pro Kopf den zweiten Rang. Foto: istock/koya79

Eine aktuelle Studie gibt nun einen spannenden Einblick in die Einkommenssituation der Menschen in allen 27 EU-Mitgliedstaaten. Österreich nimmt dabei in einer wichtigen Kategorie eine Spitzenposition ein.

 

Platz zwei für Österreich

Die Entlastungen der vergangenen Jahre wirken sich auch auf das Einkommensniveau aus. Das Institut für Deutsche Wirtschaft (IW) hat sich die Vermögensverhältnisse und Einkommenssituation aller 27 EU-Staaten genauer angeschaut und analysiert. Fazit: Österreich belegt beim Medianeinkommen pro Kopf EU-weit den zweiten Platz. Nur Luxemburg liegt besser.

 

Luxemburg top, Deutschland nur auf Platz 8

Mit 2.750 Euro führt Luxemburg das Ranking an gefolgt von Österreich mit 2.126 Euro, die Niederlande (2.116 Euro), Belgien (2.003 Euro) und Dänemark (1952 Euro). Schlusslicht bilden Ungarn mit 851 Euro, Rumänien (818 Euro) und Bulgarien (802 Euro). Europas größte Volkswirtschaft Deutschland erreicht nur den achten Rang.

Als Medianeinkommen oder auch „mittleres Einkommen“ bezeichnet man jene Einkommenshöhe, von der aus die Anzahl der Personen mit niedrigerem Einkommen gleich groß ist wie jene der mit höheren Einkommen.

 

Nach EU-Maßstäben 6,35 % relativ arm

In der Studie wurden auch die Einkommen nach Gruppen kategorisiert. So werden für Österreich – nach nationalen Maßstäben – 15 % als „relativ arm“, gefolgt von 17 % „untere Mitte“, 52 % “Mitte im engen Sinn“, 14 % „obere Mitte sowie 3 % „relativ reich“ ausgewiesen. Wird allerdings der durchschnittliche EU-Maßstab herangezogen, würden sich die Werte von „relativ arm“ (6,35 %) und untere Mitte (7,15 %) sehr stark in Richtung obere Mitte (34,8 %) und „relativ reich“ (8,2 %) verschieben.

 

Wichtige Entlastungen noch nicht eingerechnet

Interessantes Detail: Für die Auswertung hat das Institut die Zahlen von Eurostat aus dem Jahr 2021 herangezogen. Das bedeutet, dass im Fall Österreich milliardenschwere Entlastungen wie die Steuerreform sowie die Abschaffung der Kalten Progression noch gar nicht mit eingerechnet sind. Es ist daher davon auszugehen, dass die österreichischen Werte angesichts der zahlreichen Entlastungsmaßnahmen noch besser liegen, als in der aktuellen Studie ausgewiesen.