Innenpolitik

Fußi bringt SPÖ unter Druck

Die SPÖ scheint erneut von einer Personaldebatte eingeholt zu werden. Rudi Fußi möchte neuer SPÖ-Chef werden. Foto: Sarah Hierhacker

Die Ankündigung von Rudi Fußi für den Vorsitz der SPÖ zu kandidieren, sorgt seit Wochenbeginn für große Aufmerksamkeit und markiert neue tiefe Risse innerhalb der SPÖ. Sorgten zuerst nur Gerüchte für Unruhe, trat Fußi am Mittwoch persönlich vor die Presse und bestätigte seine Absichten.

Der PR-Berater und langjährige SPÖ-Unterstützer will die Führung von Andreas Babler übernehmen. Fußi kritisiert den bisherigen Kurs der SPÖ unter Babler scharf und fordert einen „kompletten Neustart“ der Partei sowohl inhaltlich als auch personell.

 

Fußi braucht über 13.000 Unterschriften

Er monierte öffentlich, dass die Reaktionen auf das enttäuschende Wahlergebnis  – das schlechteste Ergebnis in der Geschichte der SPÖ – unangemessen seien und kritisierte den Umgang der Partei mit der Niederlage. Wörtlich sprach er von einem „erbärmlichen“ Zustand der SPÖ. Um sich für den SPÖ-Vorsitz zu qualifizieren, muss Fußi über 13.000 Unterstützungserklärungen von Parteimitgliedern aus mindestens vier Bundesländern innerhalb eines Quartals sammeln​. Auf einer neuen Homepage wirbt er bereits um die Unterschriften.

 

SPÖ droht erneut Personaldebatte

Bei seiner Stellungnahme vor den Medien betonte Fußi, dass seine Kandidatur nicht als Angriff gegen Andreas Babler zu verstehen sei, sondern als eine Chance, die Partei grundlegend zu erneuern​. Die innerparteiliche Debatte um die Zukunft der SPÖ hat dadurch an Intensität gewonnen. Babler, der selbst durch einen monatelangen Machtkampf und eine Kampfabstimmung am Parteitag, seit 2023 im Amt ist, sieht sich nun mit einem internen Herausforderer konfrontiert. (Zur-Sache berichtete mehrmals)

Auch wenn Beobachter die Chancen für Fußis Erfolg als gering einschätzen, bringt seine Kandidatur erneute Unruhe in die SPÖ, die sich nach dem Wahldebakel eigentlich auf eine Neuordnung hätte konzentrieren wollen und eine Regierungsbeteiligung anstrebt. ​