Innenpolitik

Integration von Flüchtlingen am Arbeitsmarkt bleibt Herausforderung

Ein Forschungsbericht des Österreichischen Integrationsfonds zeigt: Die Integration von Flüchtlingen am Arbeitsmarkt ist weiterhin eine große Herausforderung. Foto: OIF

Integration: Flüchtlinge und Asylberechtigte haben in Österreich eine niedrige Beschäftigungsquote und Frauen haben im Vergleich zu Männern eine schlechtere Arbeitsmarktintegration. Dies geht aus einem Bericht (hier) hervor, der vom Österreichischen Integrationsfonds (ÖIF) in Auftrag gegeben und von Migrations- und Bevölkerungsforscher Rainer Münz erstellt wurde.

 

Der Bericht analysiert die Zuwanderungs- und Erwerbsbiografien von Flüchtlingen aus Syrien, Afghanistan, der Russischen Föderation/Tschetschenien, Drittstaatsangehörigen und Migranten aus der EU in Österreich. Die Studie basiert auf Daten der Sozialversicherungsträger, der Statistik Austria und des Arbeitsmarktservice (AMS).

 

Einstieg in den Arbeitsmarkt entscheidend für Integrationsprozess

Eine der wichtigsten Erkenntnisse lautet, dass der Einstieg in den Arbeitsmarkt ein entscheidender Faktor für die Integration ist. Erwerbstätigkeit und damit verbundene Selbsterhaltungsfähigkeit fördern die Integration in die österreichische Gesellschaft. Der Bericht zeigt auch, dass viele Personen, die in Österreich Asyl oder subsidiären Schutz erhalten haben, langfristig nicht in Österreich bleiben. Diejenigen, die 2015 nach Österreich kamen, bleiben eher in Österreich als Personen, die in den Folgejahren hierher flüchteten.

 

Nur 1 von 5 Frauen arbeitet

Die Arbeitsmarktintegration von Frauen mit Fluchthintergrund verläuft deutlich langsamer als die von Männern gleicher Herkunft. Nur eine von fünf Frauen ist fünf bis sechs Jahre nach der Zuwanderung ausreichend beschäftigt.

Syrische Flüchtlinge haben am ehesten Erfolg beim Einstieg in den Arbeitsmarkt: Drei Viertel (75,7 Prozent) der Syrer, die 2015 nach Österreich kamen, waren im Jahr nach dem Ende der Grundversorgung erwerbstätig oder zumindest beim AMS vorgemerkt. Beim Jahrgang 2016 sind es noch beinahe zwei Drittel (65,5 Prozent).

 

Wie lange dauert der Einstieg in den Arbeitsmarkt?

Für diejenigen, die in Österreich Asyl oder subsidiären Schutz erhalten haben, beginnt die Zeit des Einstiegs in den Arbeitsmarkt ein Jahr nach der Grundversorgung. Circa die Hälfte der 2015 nach Österreich gekommenen Flüchtlinge und subsidiär Schutzberechtigten stand im Jahr nach der Grundversorgung dem Arbeitsmarkt zur Verfügung. Bei den Flüchtlingen, die 2016 nach Österreich kamen und noch in Österreich leben, waren es nach einem Jahr deutlich weniger, nämlich rund 28 Prozent.

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