Innenpolitik

Jobmotor brummt: Erstmals unter 300.000 Arbeitslose

Arbeitsminister Martin Kocher: "Der positive Trend am Arbeitsmarkt setzt sich weiter fort." Foto: BKA / Florian Schrötter / Logo AMS / iStock PeopleImages

Es ist eine magische Marke, die diese Woche durchbrochen wurde. Es gibt immer weniger Arbeitslose. Erstmals seit vielen Jahren sind weniger als 300.000 Personen beim Arbeitsmarktservice (AMS) arbeitslos oder in Schulung gemeldet. Für Arbeits- und Wirtschaftsminister Martin Kocher ist es „bemerkenswert“, in welch „robuster Verfassung“ sich der Arbeitsmarkt befindet.

 

Zuletzt vor 15 Jahren

Die Arbeitslosigkeit geht ununterbrochen weiter zurück. Zum Sommerstart verzeichnete das Arbeits- und Wirtschaftsministerium einen neuen Tiefstwert an arbeitslos oder in Schulung gemeldete Menschen. Im Vergleich zur Vorwoche gingen die Zahlen so weit zurück, dass die Gesamtzahl nun unter 300.000 liegt. Ein Wert, den es zuletzt vor gut 15 Jahren gab.

Aktuell sind 298.483 Personen beim AMS arbeitslos oder in Schulung gemeldet. 228.038 Personen davon sind arbeitslos, 70.445 Personen nehmen an Schulungsmaßnahmen des AMS teil. Die Voranmeldungen zur Kurzarbeit belaufen sich derzeit auf 28.083 Personen.

 

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Kocher: „Arbeitsmarkt hält wirtschaftlichen Verwerfungen Stand“

„Der Arbeitsmarkt entwickelt sich trotz der anhaltenden Krisen auch diese Woche positiv. Im Vergleich zur Vorwoche sind aktuell 1.622 Personen weniger arbeitslos oder in Schulung gemeldet. Das entspricht den üblichen saisonalen Trends. Bemerkenswert ist jedoch, dass der Arbeitsmarkt in einer derart robusten Verfassung ist und den wirtschaftlichen Verwerfungen durch den russischen Krieg in der Ukraine in einem hohen Ausmaß Stand hält“, so Arbeits- und Wirtschaftsminister Martin Kocher.

 

Wirtschaftsentwicklung stabil

Das Wachstum des österreichischen Bruttoinlandsprodukts (BIP) für 2022 wird trotz der anhaltenden Krisen positiv eingeschätzt: Die Organisation für wirtschaftliche Zusammenarbeit (OECD) prognostiziert ein Wachstum von 3,6 Prozent, die Österreichische Nationalbank (OeNB) von 3,8 Prozent. Der wöchentliche BIP-Indikator der OECD weist für die vorletzte Woche vom 5. bis 12. Juni ein Wirtschaftswachstum von 4,7 Prozent auf.

 

Anti-Teuerungspaket für Lehre

Im Zuge seiner heutigen Tagung wurde der „Rat neue Arbeitswelten“ um zwei neue Expertinnen aus den Bereichen Startups und Lehrlingsausbildung erweitert. Dieser Rat diskutiert als Expertengremium regelmäßig wichtige Zukunftsthemen und mögliche Lösungen für den Arbeitsmarkt.

Das aktuelle Anti-Teuerungspaket der Bundesregierung war im Rat neue Arbeitswelten ebenfalls Thema eines Arbeitsgesprächs. Zu den deutlichen Entlastungsmaßnahmen für die breite Bevölkerung soll speziell für Lehrlinge Lösungen geschaffen werden.

 

Digi-Scheck wird verlängert

Deshalb wird der Digi-Scheck als bereits bestehende Unterstützungsmaßnahme für Lehrlinge, die ursprünglich bis Ende 2022 befristet war, bis 2024 verlängert und auf zukunftsweisende Bereiche fokussiert. Pro Lehrling und Kalenderjahr werden bis zu 3 Kursmaßnahmen in der Höhe von jeweils maximal 500 Euro gefördert. Somit beträgt das maximale Fördervolumen pro Lehrling 1.500 Euro im Jahr. Die Fokussierung auf die thematischen Schwerpunktthemen Digitalisierung, Klimaschutz und Internationalisierung ermöglicht es den Lehrlingen, wichtige Zukunftskompetenzen für aufstrebende Branchen zu erwerben und dadurch die eigene Attraktivität für den Arbeitsmarkt zu steigern.

„Mit dem aktuellen Anti-Teuerungspaket, das heute auch im Rat neue Arbeitswelten behandelt wurde, wird eine deutliche Entlastung umgesetzt. Von diesem Paket profitieren neben der breiten Bevölkerung auch die Lehrlinge in den österreichischen Betrieben. Der Digi-Scheck, der ursprünglich mit Ende des laufenden Jahres befristet war, wird bis 2024 verlängert und auf zukunftsweisende Themenschwerpunkte fokussiert. Damit bieten wir die Möglichkeit, dass neben der Ausbildung im Rahmen der Lehre auch weitere Zukunftskompetenzen erworben werden können.“