Innenpolitik

Mehr Finanzwissen bis 2026: Blümels Finanzbildungsstrategie im Überblick

Finanzminister Gernot Blümel & Nicola Brandt, Leiterin des OECD Berlin Centers, präsentierten die Finanzbildungsstrategie - Foto: BMF/Wenzel

Den Österreichern soll die Möglichkeit geboten werden, mehr Finanzwissen zu erlangen. Das Motto der Finanzbildungsstrategie, die Finanzminister Gernot Blümel am Donnerstag präsentierte: „Mein Geld, mein Leben, meine Entscheidung – ich bin mir sicher“. Aber wie soll das Ziel nach mehr Finanzwissen bis 2026 gelingen?

 

Finanzbildung spielt immer größere Rolle

Durch die zahlreichen Covid-Hilfen sind viele Menschen in Österreich unmittelbar mit Finanz- und Wirtschaftsthemen konfrontiert worden. Das hat auch gezeigt, dass Finanzbildung längst nicht nur ein Thema für Banken und Versicherungen ist, „sondern für jeden Bürger eine immer größere Rolle spielt“, erklärte Finanzminister Gernot Blümel. Erarbeitet wurde die Finanzstrategie gemeinsam mit dem OECD Berlin Centre.

Finanzbildung sei vor allem auch Altersvorsorge. Daher ist es besonders in Zeiten von Niedrigzinsen wichtig, sich mit Finanzthemen auseinanderzusetzen. Der Finanzminister führt weiter aus, dass „die Bürger in der Lage sein sollen, bewusste finanzielle Entscheidungen zu treffen“. Dabei müssen sie selbst auch Chancen und Risiken einschätzen können.

Aus diesem Grund wurde am Donnerstag Österreichs Finanzbildungsstrategie mit dem Slogan „Mein Geld, mein Leben, meine Entscheidung – ich bin mir sicher“. Das Ziel: Österreich finanzfitter machen, so Blümel.

 

Finanzminister Gernot Blümel & Nicola Brandt, Leiterin des OECD Berlin Centers, präsentierten die Finanzbildungsstrategie - Foto: BMF/Wenzel

Finanzminister Gernot Blümel & Nicola Brandt, Leiterin des OECD Berlin Centers, präsentierten die Finanzbildungsstrategie – Foto: BMF/Wenzel

 

Pionierarbeit im Feld der Finanzbildungsstrategie

Die Zusammenarbeit zur Erarbeitung einer kohärenten Finanzbildungsstrategie mit allen gesellschaftlichen Akteuren in Österreich war für Nicola Brandt, Leiterin des OECD Berlin Centers, „wahre Pionierarbeit“.

Brandt betonte am Donnerstag bei der Pressekonferenz: „Es war uns eine Freude, mit unserem internationalen Netzwerk für Finanzbildung, unseren Daten und Analysen Österreich beizutragen. Das Projekt macht bereits Schule: Griechenland, Polen und Portugal stehen schon in den Startlöchern um ebenfalls mit der OECD eine ähnliche Finanzbildungsstrategie auszuarbeiten“.

 

Übergeordnete Ziele und Aktionsplan bis 2026

Blümels österreichische Finanzbildungsstrategie fokussiert sich auf vier übergeordnete Ziele:

  • Frühzeitige Entwicklung von Grundlagen, um solide finanzielle Entscheidungen treffen zu können und eine Überschuldung zu verhindern
  • Förderung einer verantwortungsvollen Finanzplanung für ein langfristiges finanzielles Wohlergehen
  • Sensibilisierung für die Bedeutung von Finanzbildung und Sicherstellung des Zugangs zu qualitativ hochwertiger Finanzbildung für alle Bürger
  • die Steigerung der Effektivität von Initiativen zur Förderung der Finanzkompetenz durch Dialog, Koordinierung und Evaluierung
Finanzminister Gernot Blümel & Nicola Brandt, Leiterin des OECD Berlin Centers, präsentierten die Finanzbildungsstrategie - Foto: BMF/Wenzel

Nach 5 Jahren sollen die erreichen Ziele evaluiert werden, so Finanzminister Gernot Blümel – Foto: BMF/Wenzel

Finanzbildungsportal und Finanzkompetenz-Check

Eine konkrete Maßnahme aus dem Aktionsplan besteht in der Etablierung eines Finanzbildungsportals, welches als „One-Stop-Shop“ für Informationen rund um das Thema Finanzbildung dienen soll.

Dabei gibt es in Österreich bereits eine Vielzahl an „guten Initiativen und Informationen“ zu diesem Thema. Finanzminister Blümel betont bei diesem Vorhaben zudem, dass mit dem neuen Finanzbildungsportal all das für die Bürger zusammengeführt werden soll.

„Zur Überprüfung des erworbenen Wissens wird das Portal auch die Möglichkeit zur Absolvierung eines nationalen Finanzführerscheins bieten, der vor allem persönliche Orientierung sein wird. Zudem kann dieser Nachweis auch eine Zusatzqualifikation bei Bewerbungsprozessen sein.“

 

Evaluierung nach fünf Jahren

Im Jahr 2026 wird es dann eine Evaluierung der bis dahin erreichten Ziele geben. „Klar ist, dass uns diese Thema auch über diesen Zeithorizont hinaus begleiten wird“, so Blümel.