Innenpolitik
Nobelpreisträger als Botschafter
Konkrete Initiativen, der Skepsis gegenüber der Wissenschaft zu begegnen, plant Bildungsminister Martin Polaschek. Dieses war eines der Themen beim jährlichen Treffen der Nobelpreisträger verschiedener MINT-Disziplinen mit jungen Nachwuchsforschern am Bodensee. Polaschek nutzte das Treffen teilgenommen für ein bilaterales Gespräch mit seiner deutschen Amtskollegin geführt.
Wissenschaftsbotschafter für Österreich
Die diesjährige Tagung der Nobelpreisträger widmet sich dem Thema „Trust in Science“ und behandelt die immer stärker werdende Skepsis gegenüber der Wissenschaft. „In Österreich ist die Wissenschaftsskepsis überdurchschnittlich hoch und mir ist es daher ein besonderes Anliegen, das Vertrauen wieder zu stärken“, erklärte Polaschek. Dazu brauche es Wissenschafterinnen und Wissenschafter, die in der Öffentlichkeit wissenschaftliches Arbeiten und Ergebnisse von Forschung erklären. „Diese ‚Wissenschaftsbotschafter‘ soll es künftig in Österreich geben, um der Skepsis entgegenzutreten“, so Bildungsminister Polaschek.
Erforderlich sei weiters ein internationaler Schulterschluss der Wissenschaft, um die Vorteile wissenschaftlicher Erkenntnisse breiter und niederschwelliger zu kommunizieren, so Polaschek. Daher erörterte Polaschek mit den Nobelpreisträgern etwaige Maßnahmen.
8 österreichische Nachwuchsforscher mit dabei
Seit 2008 fördert Österreich die Lindauer Nobelpreistagungen, damit österreichische Nachwuchsforscher daran teilnehmen können. Als Teilnehmer an der Eröffnung und der Panel-Diskussion „Trust in Science“ erklärte Polaschek, die Förderung dieser Tagung werde bis 2025 sichergestellt.
„Durch die Förderung des BMBWF haben wir dieses Jahr acht talentierten Nachwuchswissenschaftler von österreichischen Universitäten und Forschungseinrichtungen die Teilnahme an der Nobelpreisträgertagung ermöglicht. Es freut mich sehr, dass diese jungen Wissenschaftler hier die Möglichkeit haben, sich mit Nobelpreisträgern auszutauschen. Gerade an ihnen wird es liegen, in Zukunft das Vertrauen in die Wissenschaft wieder zu stärken und die Skepsis gegenüber wissenschaftlicher Erkenntnisse zu entkräften“, so Bundesminister Polaschek.
Bilaterale Gespräche mit deutschen Amtskollegen
Am Rande der Tagung traf Polaschek die deutsche Bundesministerin für Bildung und Forschung, Bettina Stark-Watzinger. Deutschland will ebenfalls das Vertrauen in die Wissenschaft stärken, steht aktuell in der Integration ukrainischer Kinder und Jugendlicher in das Schulsystem vor den gleichen Herausforderungen wie Österreich. Wie dies gelingen kann, war Gegenstand eines weiteren Gesprächs mit dem bayrischen Staatsminister Markus Blume. Polaschek hat konkrete Förderung der Deutschkurse für Ukrainer angekündigt (Zur-Sache berichtete).