Innenpolitik

Offene Schulen im Lockdown

Prof. Dr. Rudolf Taschner spricht sich für offene Schulen aus. Screenshot: Puls24.at

Die Schulen sollen offen bleiben. Mit diesem klarem Votum punktete der Wissenschaftler Rudolf Taschner, ÖVP-Abgeordnete und Bildungsspreche, in der Puls24-Diskussionssendung „Pro & Contra“.

 

Tests machen Schule zum sicheren Ort

„Bundesminister Faßmann hat dafür gesorgt, die Schulen so sicher wie möglich zu machen“, so Taschner. Als ein Beispiel nannte Taschner das umfangreiche Testprogramm, welches über den vergangenen Sommer entwickelt wurde.

Für die Schultestungen seien, so Taschner, eigene Laborplätze gesichert worden, sodass auch PCR-Tests vorgenommen werden können. Die Kapazitäten, Tests auszuwerten, werden weiter ausgebaut.

 

Eltern wissen am besten was für ihr Kind ist

Der aktuell geltende Erlass sieht vor, die Schulen offen zu halten – der Präsenzunterricht bleibt weiterhin aufrecht. Jedoch sei es den Eltern möglich, ihre Kinder ohne ärztliches Attest zuhause zu lassen. Schularbeiten sollen nach Möglichkeit derzeit keine stattfinden.

Bildungsminister Faßmann begründete diese Entscheidung damit, dass Eltern schließlich am besten wüssten, was für ihre Kinder gut sei. Zur-Sache berichtete bereits.

 

„Nicht nur auf das Infektionsgeschehen achten“

Auf die Kritik, offene Schulen würden nicht helfen, das Pandemiegeschehen einzudämmen konterte Taschner: „Es gibt zwei Studien, eine aus Japan und eine aus den USA, die zeigen, dass Schulschließungen gar nichts gebracht hätten.“

Zudem dürfe man nicht nur auf das Infektionsgeschehen achten, sondern müsse mögliche Schulschließungen in einem breiteren Spektrum betrachten, wie beispielsweise psychische Schäden oder Schäden, die durch einen Bildungsverlust entstünden, argumentierte Taschner weiter.

 

Was spricht gegen Distance Learning?

Man müsse auch bedenken, dass Fernlehre in der Oberstufe kein Problem darstellen würde, in der Volksschule jedoch eine äußerst schwierige Angelegenheit wäre, erläuterte Taschner auf die Frage, warum man nicht mehr auf das Distance Learning setze.

„Ich möchte, dass die Schülerinnen und Schüler, die zuhause bleiben, weiterhin am Unterricht teilnehmen können“, zum Beispiel über die Partizipation in der Lernplattform oder auch per telefonischen Auskünften durch die Lehrkraft, betonte Bildungsminister Faßmann über ein eingespieltes Video während der Diskussionsrunde.

 

Weitere Hygiene-Maßnahmen

Der aktuelle Erlass sieht neben einer Verminderung der Kontakte und der Testungen weitere Hygiene- und Präventionsmaßnahmen an den Schulen vor, wie beispielsweise eine Maskenpflicht (MNS in der Primar- und Sekundarstufe, FFP2 in der Sekundarstufe II).

 

Die gesamte Sendung „Pro & Contra: Offene Schulen – Kalkuliertes Risiko oder verantwortungsloses Handeln?“ kann auf Puls24 nachgesehen werden.