Innenpolitik

Rat der Arbeitswelten zu digitale Skills

Digitale Kompetenzen werden für den Arbeitsmarkt immer wichtiger. Der Rat der Arbeitswelten tagte dazu am Montag. Foto: istock / PeopleImages

Die Art und Weise zu arbeiten hat sich durch Globalisierung und Digitalisierung in den letzten Jahren verändert. Der digitale Wandel wurde durch die Pandemie stark beschleunigt. Der Rat neue Arbeitswelten im Arbeits- und Wirtschaftsministerium tagte am Montag zum Thema digitale Skills im Arbeitsmarktkontext. Dieser Rat wurde von Arbeitsminister Kocher 2021 ins Leben gerufen (Zur-Sache berichtete).

 

Wandel wird uns nachhaltig beschäftigen

Die digitalen Kompetenzen standen am Montag im Mittelpunkt der Beratungen des Rats neue Arbeitswelten, an dem auch Arbeits- und Wirtschaftsminister Martin Kocher sowie der Staatsekretär für Digitalisierung Florian Tursky teilnahmen.

„Der Wandel der Arbeitswelt in den letzten Jahren wird uns nachhaltig beschäftigen. Deshalb ist ein Austausch mit Expertinnen und Experten in Formaten wie in dem Rat neue Arbeitswelten zielführend, um bleibende Transformationsprozesse in der Arbeitswelt besser erkennen und mit Maßnahmen begleiten zu können“, so Arbeitsminister Martin Kocher.

 

Warum sind digitale Kompetenzen so wichtig

Eine Zahl, die verdeutlicht warum digitale Kompetenzen wichtig sind, um am  Arbeitsmarkt erfolgreich zu sein, ist jene der offenen Stellen in Digitalberufen. Denn derzeit weist das AMS-Portal allejobs.at rund 25.000 offene Stellen aus –    alleine für jenen Bereich, der eindeutig den Digitalberufen zuordenbar ist.

Darüber hinaus ist die Zahl jener verfügbaren Jobs, die digitale Kompetenzen voraussetzen, deutlich höher, da heutzutage für nahezu jeden Job ein gewisses digitales Grundverständnis vorausgesetzt wird.

Nicht nur die Zahl der offenen Stellen im Digitalbereich untermauert die Wichtigkeit digitaler Kompetenzen für die Arbeitsmarktchancen: Aktuell ist auch die Zahl der unselbstständig Beschäftigten in dem Bereich mit über 193.000 Personen auf einem Allzeithoch.

 

Tursky: „Für digitale Zukunft rüsten“

Für Digitalisierungs-Staatsekretär Florian Tursky steht auch nach dem Rat die Ausweitung der digitalen Kompetenzen im Mittelpunkt, um für die Zukunft am Arbeitsmarkt gerüstet zu sein.

„Besonders in einer wirtschaftlich fordernden Zeit ist es wichtig, die Chancen der Digitalisierung zu nutzen. Dafür braucht es die notwendigen Fähigkeiten. Das Digital Skills Barometer basiert nicht rein auf Selbsteinschätzungen, sondern ermittelt die tatsächlichen digitalen Kompetenzen der Österreicherinnen und Österreicher. Die Erhebung ergibt, dass die meisten Menschen ihre digitalen Fähigkeiten überschätzen. Daran werden wir konsequent arbeiten, um alle Arbeitnehmerinnen und Arbeitnehmer mit den erforderlichen Kompetenzen auszustatten und so für die digitale Zukunft zu rüsten. So schaffen wir einen resilienten Wirtschaftsstandort, um am Ende des Tages zu den Digitalisierungsgewinnern zu gehören“, so Tursky.

 

Ministerium schnürt Maßnahmenpaket

Eine erfolgreiche Maßnahme im Zusammenhang mit der Stärkung digitaler Kompetenzen ist die Corona-Joboffensive, mit der insbesondere Aus- und Weiterbildungen in vom Fachkräftemangel betroffenen Bereichen vorangetrieben werden.

Eine Kategorie lautet dabei „Elektronik und digitale Technologie“. Alleine in dieser Kategorie wurden seit Beginn der Corona-Joboffensive im Oktober 2020 bis Ende September 2022 28.300 Personen aus- und weitergebildet.

Ein weiteres sehr wichtiges Instrument für die Aus- und Weiterbildung ist das Fachkräftestipendium, das eine Vielzahl von Berufsausbildungen im Digitalbereich fördert. Bereits im September 2022 wurden mit 2.210 Personen mehr Menschen gefördert als im gesamten Vorjahr. Das zeigt, dass auch das Interesse an Aus- und Weiterbildungen im Digitalbereich steigt.

Eine weitere Maßnahme bildet die Reform der Rot-Weiß-Rot – Karte, die vergangene Woche im Parlament beschlossen wurde. Viele Besitzer einer Rot-Weiß-Rot – Karte sind in einem Digitalberuf tätig. So wurden 2021 770 Rot-Weiß-Rot Karten, das entspricht rund 20 Prozent aller ausgestellten Rot-Weiß-Rot – Karten, alleine für Arbeitnehmerinnen und Arbeitnehmer in Digitalberufen

„Als Arbeits- und Wirtschaftsminister ist es mir wichtig, auch zukünftig mit Maßnahmen der aktiven Arbeitsmarktpolitik bestmöglich Aus- und Weiterbildungen in diesem Bereich zu forcieren. Das ist angesichts der vielen offenen Stellen im Bereich Digitalisierung auch eine Unterstützung für Unternehmen, die intensiv nach qualifizierten Arbeitskräften suchen“, erklärt Kocher.