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100 zusätzliche Kassenärzte bis Jahresende

Mehr Ärzte: 100 neue Kassenarztstellen sollen nach Plänen von Bundeskanzler Karl Nehammer in Österreich zusätzlich geschaffen werden. Foto: istock/Adene Sanchez

Bundeskanzler Karl Nehammer möchte bis Jahresende 100 zusätzliche Kassenarztstellen schaffen. Das soll aber erst der Beginn einer größeren Aufstockungswelle im Kassenarztbereich sein. Die Ärzte reagierten umgehend positiv.

 

Nehammer ortet im Gesundheitsbereich Versäumnisse in den vergangenen Jahren. Wichtige Reformen seien in den letzten 15 Jahren verschlafen worden, erklärte der Kanzler vorige Woche gegenüber Journalisten. In einem ersten Schritt sollen noch dieses Jahr zusätzliche 100 Kassenarztstellen neu besetzt werden. Bis 2030 sollen bis zu 800 weitere Stellen geschaffen werden.

 

Beruf attraktiver machen – Absage an Ambulanzgebühr

Bei der Frage der Finanzierung sieht Nehammer keine Hürden. Diese sei „sichergestellt“, erklärte der Kanzler.

Gleichzeitig müsse der Beruf des Kassenarztes für junge Ärztinnen und Ärzte attraktiver werden. Dazu brauche es Anreize. Wichtig sei, dass das ärztliche Angebot für die Öffentlichkeit ausgebaut wird und dass schneller auf die Ansprüche junger Ärzte an ihren Arbeitsplatz reagiert wird.

Eine Absage erteilte der Kanzler der Forderung einer Wiedereinführung der Ambulanzgebühr. Etwas, was nicht funktionierte habe, brauche auch nicht wiederbelebt werden, meinte der Kanzler sinngemäß.

 

Positive Reaktion aus Ärzteschaft

„Wir freuen uns über das Bekenntnis zur Tatsache, dass wir mehr Geld im Gesundheitssystem brauchen“, erklärte Harald Schlögel, geschäftsführender Vizepräsident der Österreichischen Ärztekammer, zu den Äußerungen von Bundeskanzler Karl Nehammer.

Nur so ließen sich die Herausforderungen der Zukunft bewältigen: „Die Bevölkerung wird älter, der medizinische Fortschritt legt ein rasantes Tempo an den Tag und wir müssen den Fokus auf Prävention statt auf Reparaturmedizin verlagern – all das wird ohne zusätzliches Geld nicht gelingen. Einem Staat wie Österreich müssen seine Bürger das auch wert sein“, sagt Schlögel.