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Journalismus erhält 20 neue Fördermillionen

Journalismus erhält eine neue Förderung. Diese ist nicht mehr von der Printauflage abhängig, auch Online-Medien können gefördert werden. Foto: iStock / Fedor Kozyr

Für qualitativen Journalismus stehen jährlich zusätzlich 20 Mio. Euro zur Verfügung. Die Vergabe ist an Qualitätskriterien geknüpft. Die neue Förderung wurde von der Bundesregierung vorgelegt, von der Europäischen Kommission genehmigt – und diese Woche vom Nationalrat beschlossen.

 

Mehr und breitere Förderung

Das Volumen der Presseförderung bzw jener von Medienunternehmen wird damit auf nahezu das Sechsfache erhöht, erläuterte die für Medien zuständige Bundesministerin Susanne Raab am Freitag vor dem Nationalrat.

Die lediglich für Print vergebene Presseförderung beträgt etwas über 8 Mio. Euro, dazu kommen seit zwei Jahren die Förderung digitaler Transformation und ab jetzt die Förderung von Qualitätsjournalismus, beide mit je 20 Mio. Euro ausgestattet. Das ergibt in Summe 48 Mio. Euro an Förderungen, die für Medienunternehmen zur Verfügung stehen, außer für den durch gesetzliche Haushaltsabgabe finanzierten ORF.

 

Digitale und Online-Medien dotiert

Diese „Transformation der Presseförderung“ von Print zu Digital entspricht dem zunehmend geänderten Medienverhalten der Nutzerinnen und Nutzer und stellt daher ab auf den Qualitätsjournalismus und auf die redaktionellen Arbeitsplätze. Daher sind nicht mehr Druckauflagen und Reichweiten sondern Qualitätskriterien die Basis der Förderung. Zu diesen Kriterien zählen die Inhalte (Information), die eigenständige Produktion, das regelmäßige Erscheinen und die Verbreitung in Österreich.

Die Medienunternehmen müssen zudem über ein Redaktionsstatut verfügen, weiters über interne Systeme, um Qualität zu sichern, Fehler zu managen und Frauen zu fördern.

 

Journalismus: Mittel für Ausbildung

Eigenständige Förderungen sind für regionale sowie internationale Berichterstattung, für die Ausbildung von Journalistinnen und Journalisten, für die Stärkung der Medienkompetenz durch Medienpädagogik und für die Selbstkontrolle geplant.

Als parlamentarischer Verhandler verwies ÖVP-Mediensprecher Kurt Egger auf die konstruktiven Gespräche der Regierungsparteien mit den Sozialdemokratien und der Fraktion Neos, die der neuen Förderung des Qualitätsjournalismus zustimmten.

Mit der neuen Förderung werden einige im Sinne der Demokratie wesentliche Anliegen erreicht: Den Standard und die Vielfalt an Medien zu erhalten, die digitale Transformation zu bewältigen und Anreize für Qualitätsjournalismus zu setzen.