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Asylanträge gingen auch im Juli zurück

Die Asylzahlen gehen erneut zurück. Innenminister Karner will diesen Kurs weiter fortsetzen. Foto: Parlamentsdirektion/Thomas Topf

Die fallenden Zahlen an Asylanträgen in den vergangenen Monaten setzen sich laut Innenministerium auch zu Beginn der 2. Jahreshälfte fort. Laut aktueller Statistik zeigen die gesetzten politischen und polizeilichen Maßnahmen auch im Juli  ihre Wirkung.

 

Rückgang um 33 Prozent – nur ein Drittel Erstanträge

Die Kurve bei den Asylanträgen zeigt weiter nach unten. Von Jänner bis Juli 2025 wurden in Österreich 10.219 Anträge auf internationalen Schutz gestellt. Dies ist ein Rückgang von ca. 33 Prozent zum Vergleichszeitraum 2024 (15.433 Anträge). Dabei ist zu beachten, dass von den heuer getätigten Asylanträgen wiederum etwa zwei Drittel Folgeanträge warten. Also  von Menschen, die bereits einen Schutzstatus haben und aus unterschiedlichen Gründen erneut um einen solchen Ansuchen, z. B. Frauen aus Afghanistan, die bisher subsidiären Schutz hatten und nun einen Asylfolgeantrag stellen), wie das Innenministerium am Sonntag bekanntgab.

Innenminister Gerhard Karner sieht in einer Reaktion die Arbeit der vergangenen Monate bestätigt und kündigte an, von diesem Kurs weiter nicht abweichen zu wollen. „In den letzten Monaten wurde ein Bündel an Maßnahmen für eine strenge, harte und gerechte Asylpolitik umgesetzt, wie etwa das Aussetzen des Familiennachzugs, die Einführung der Sachleistungskarte oder konsequente Abschiebungen. Damit soll illegale Migration gegen Null gedrängt werden. Diesen Weg werden wir konsequent weiterverfolgen.“

 

Nur 33 Prozent sind Erstanträge – der Rest Folgeanträge

Angeführt wird im Juli die Statistik von afghanischen Staatsangehörigen. Hier wurden 479 Anträge gestellt, davon sind aber lediglich 188 Anträge neu. Der Rest sind Folgeanträge bzw. Anträge von in Österreich geborenen Kindern.

 

Die Statistik im Detail

Insgesamt sind im Juli 1.582 Asylanträge gestellt worden. Im Vergleich zum Juli des Vorjahres beträgt der Rückgang 12 Prozent oder 217 Anträge.2025 hat das Bundesamt für Fremdenwesen und Asyl (BFA) bisher 18.609 Verfahren negativ beschieden bzw. eingestellt. 1.082 Personen haben bis Ende Juli freiwillig auf Schutz verzichtet und Österreich während des Verfahrens verlassen. In 6.064 Fällen wurde Asyl bzw. subsidiärer Schutz gewährt.

Keine Chance auf Asyl hatten im Juli Antragsteller aus Marokko (1,7 Prozent), Georgien (1,6 Prozent) und Indien (1,9 Prozent). Hier setzt das Bundesamt für Fremdenwesen und Asyl weiter auf Schnellverfahren. Bis Ende Juli wurden 415 negative Entscheidungen innerhalb von 28 Tagen bzw. 72 Stunden in der ersten Instanz getroffen.

Die Erfolge zeigen sich auch in der Grundversorgung: Aktuell befinden sich 57.036 Menschen in der Grundversorgung, davon nur 1.178 in Bundesbetreuung. Rund 56 Prozent davon sind Kriegsvertriebene aus der Ukraine – vor allem Frauen und Kinder.

Die Zahlen konnten in den letzten beiden Jahren massiv gesenkt werden – zu Jahresbeginn 2023 waren noch knapp 93.000 Menschen in der Grundversorgung. Dadurch sind auch erhebliche Einsparungen möglich: Die Zahl der Bundesquartiere wurde von mehr als 30 auf aktuell acht reduziert.

Hälfte der Abschiebungen ohne Zwang

Von den 7.829 Abschiebungen des BFA erfolgten 4.031 (51 Prozent) ohne Zwangsmittel und 3.798 (49 Prozent) zwangsweise. Bemerkenswert: 49 Prozent der abgeschobenen Personen waren strafrechtlich verurteilt. Bis Ende Juli wurden 560 Dublin-Überstellungen durchgeführt, davon 68 Syrer, 68 Afghanen und 60 Algerier.

 

Österreichs Rückgang über europäischen Trend

Auch europaweit zeigt sich ein Rückgang: In Europa gab es 2025 bis Ende Juli mit 450.488 Asylanträgen um 21 Prozent weniger Anträge als 2024. Österreichs Rückgang von 34 Prozent liegt damit weit über dem europäischen Durchschnitt.

Hochgerechnet auf die Bevölkerung liegt Österreich in der europaweiten Statistik auf dem zehnten Platz, bei den absoluten Zahlen EU-weit an neunter Stelle.

 

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