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Bildungskarenz: Sozialpartner für Kochers Reform

Belebung auch der Bauwirtschaft: Wirtschaftsminister Martin Kocher. Foto: BMAW

Die Sozialpartner sind für die von Wirtschaftsminister Martin Kocher erarbeitete Reform der Bildungskarenz. Mit neuen Regeln soll einerseits der Arbeitswelt, andererseits der Kritik des Rechnungshofes entsprochen werden. Reformen am Arbeitsmarkt forderten bei Kocher auch Österreichs Leitbetriebe.

 

Stark steigende Kosten

Wie der Rechnungshof hatten 2023 auch Wirtschaftsforscher an der Bildungskarenz festgestellt, diese werde häufig direkt nach Elternkarenz genutzt. Die Kosten erhöhten sich laut Arbeitsmarktservice von 2019 bis 2023 von 200 auf 500 Mio. Euro, zugleich fehlte es den betreffenden Personen an einem direkten Kontakt mit den neuen Verhältnissen an den Arbeitsplätzen. Die Bildungskarenz wurde zur Verlängerung der Elternkarenz, womit auch Bildungsanbieter warben. Zuletzt waren ständig rund 18.000 Frauen und 4.000 Männer in Bildungskarenz.

Mit Wifo und IHS hatte Kocher eine Reform der vorbereitet, um die Kritik zu entschärfen und neue Anforderungen an die berufliche Weiterbildung zu berücksichtigen.

Im wesentlichen geht es darum, dass nach der Elternkarenz für zumindest 14 Wochen die Arbeit wieder aufgenommen werden solle.

 

Bildungskarenz reformieren

Das Instrument „ist ein gutes“, sagte Kocher, aber „leider nicht zielgerichtet genug“. Bei der Präsentation der Wifo-Studie nannte Kocher die mit Sozialpartner positiv abgestimmten Reformvorschläge:

  • verpflichtende Bildungsberatung
  • Verdoppelung des täglichen Tagsatzes bei Weiterbildung von 14,5 auf 32,2 Euro
  • verstärkte Kontrolle der Anwesenheiten in Kursen
  • verpflichtende Angabe des Ausbildungszieles
  • Verdoppelung der Studienleistung im Halbjahr auf 16 ECTS

Mit den geänderten Verhältnissen einer erneuerten Arbeitswelt befasst sich die Initiative Leitbetriebe Austria, mit deren Vertreterinnen und Vertreter Kocher Mitte der Woche zu einer Aussprache zusammentraf. Themen sind die Vereinbarkeit von Privat- und Berufsleben, Leistung, Arbeitsplätze der Zukunft sowie der Dialog zwischen Arbeitgeber- und Arbeitnehmerseite. Die Leitbetriebe Austria forden insbesondere attraktive Arbeitszeitmodelle und Möglichkeiten, Leistung zu honorieren.