News
BJV: Jugend will raus aus dem Krisenmodus
Im Europahaus, das im Wiener Außenbezirk Penzing liegt, fanden die Wahlen für den Vorstand und den Vorsitz der Bundesjugendvertretung (BJV) statt. Die BJV ist die gesetzliche Interessensvertretung aller Kinder und Jugendlichen in Österreich. Zur Eröffnung verwies Jugendstaatssekretärin Claudia Plakolm auf die Meilensteine für Junge, die im letzten Jahr durchgesetzt werden konnten.
Plakolm: Kindern und Jugendlichen eine starke Stimme geben
Jugendstaatssekretärin Claudia Plakolm eröffnete die Bundesjugendversammlung.
Sie nannte die wichtigsten Errungenschaften des letzten Jahres für junge Menschen:
- Die Bundesregierung hat die psychische Versorgung für Kinder und Jugendliche ausgebaut. Eine wichtige Rolle spielte dabei das Pilotprojekt „Gesund aus der Krise“, das nach einem ersten Erfolg nun verlängert wurde.
- Erstmalig wurde auch die Bundesjugendförderung um 20 Prozent erhöht. Unterstützt werden zum Beispiel Organisationen wie die Alpenvereins- und die Blasmusikjugend oder auch das Jugendrotkreuz.
- Zudem wurde die Vergütung für Zivildiener und Grundwehrdiener angehoben, und zwar um 40 %. Wenn die entsprechenden Voraussetzungen vorliegen, haben Zivil- und Grundwehrdiener Anspruch auf Familien- und Partnerunterhalt sowie Wohnkostenbeihilfe. Mehr dazu hier.
- Mit der Aufhebung des Blutspendeverbots für Homosexuelle konnte eine weitere wichtige Forderung der jungen ÖVP durchgesetzt werden.
Wahl des neuen Vorsitzteams
Die BJV-Vorsitzenden Julian Christian (Junge Volkspartei, Mitte), Sabir Ansari (Muslimische Jugend Österreich, r.) und Sabrina Prochaska (Pfadfinderinnen und Pfadfinder Österreichs, l.) stellten sich der Wiederwahl. Sie wurden von den anwesenden Delegierten der Mitgliedsorganisationen mit überwiegender Mehrheit für eine weitere zweijährige Funktionsperiode bestätigt. Anstelle von Fiona Herzog (Sozialistische Jugend, 2.v.r.) kandidierte SJ-Kollegin Rihab Toumi für den BJV-Vorsitz und erhielt ebenfalls großen Zuspruch der Delegierten.
Junge tragen auf allen Ebenen Verantwortung
Als Bundesobfrau der größten politischen Jugendorganisation, der jungen ÖVP, betonte Plakolm, wie wichtig es sei als Verantwortungsträger auf Gemeinde-, Landes- und Bundesebene allen Kindern und Jugendlichen eine Stimme zu geben.
„Mit Julian Christian hat die Bundesjugendvertretung auch in Zukunft einen verlässlichen Vertreter für die Anliegen junger Menschen. Er ist in der Jugendpolitik bestens vernetzt und weiß, welche Themen wir für die Jugend vorantreiben müssen“, so die Bundesobfrau der Jungen ÖVP Staatssekretärin Claudia Plakolm.
BJV: Psychische Gesundheit auch nach der Krise wichtiges Thema
In den kommenden zwei Jahren wird sich das neue Vorsitz- und Vorstandteam wieder den Themen widmen, die Kindern und Jugendlichen am meisten Sorgen bereiten.
Dazu zählt die mangelhafte Versorgung im Bereich der psychischen Gesundheit, betont Christian: „Die aktuelle HBSC-Studie zeigt auf, dass sich die psychische Gesundheit junger Menschen durch die Pandemie weiter verschlechtert hat. Das ist aber keine neue Erkenntnis. Jetzt muss für alle Kinder und Jugendlichen langfristig psychotherapeutische Unterstützung gewährleistet werden, und zwar unabhängig von ihrem Bundesland und den finanziellen Möglichkeiten. Durch die Teuerung ist Psychotherapie nur noch für die wenigsten jungen Menschen leistbar.“
Grundtenor des Leitungsteams: Kinder und Jugendlich wollen und müssen wieder heraus aus dem drei Jahre währenden Krisenmodus der Maßnahmen gegen die Corona-Pandemie. Sie wünschen und benötigen soziale Kontakte, zudem Schule und Ausbildung in der Praxis.