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Causa Pichlbauer bringt Stadt Wien in Bedrängnis

Gesundheitsexperte Ernest Pichlbauer wurde nachdem er Kritik am Wiener Gesundheitsstadtrat Peter Hacker geäußert hat, von der SFU, bei der er als Vortragender tätig war, gekündigt. Ob es einen Zusammenhang zwischen den Ereignissen gibt, ist fraglich. Symbolfoto: skynesher/iStock

Die Vorgänge rund um die Kündigung des Gesundheitsexperten Ernest Pichlbauer werfen zahlreiche Fragen auf. Nur wenige Tage nachdem Pichlbauer öffentlich Kritik am Wiener Gesundheitssystem äußerte, wurde er von der Sigmund-Freud-Universität gekündigt. Die SFU und die Stadt Wien pflegen laut Experten eine enge Zusammenarbeit. Die ÖVP Wien kritisiert diese Vorgänge stark und arbeitet an einer schriftlichen Anfrage an den Wiener Gesundheitsstadtrat Peter Hacker.

 

Uni kündigt Pichlbauer nach Ö1-Interview

Die jüngste Kündigung des renommierten Gesundheitsexperten Ernest Pichlbauer hat für Aufsehen gesorgt und wirft zahlreiche Fragen auf. In einer ersten Reaktion auf die Medienberichte betonte Stadtrat Karl Mahrer, der Landesparteiobmann der Wiener Volkspartei, die Notwendigkeit einer gründlichen Aufklärung.

 

Kritik am SPÖ-Stadtrat Hacker

Der Gesundheitsökonom Ernest Pichlbauer hatte vorigen Freitag in einem Interview mit Ö1 Kritik am Gesundheitsstadtrat Hacker geäußert, insbesondere im Zusammenhang mit den Medizin-Studienplätzen und konkret zu Hackers Forderung, mehr Studienplätze für Humanmedizin zu Verfügung zu stellen.

Pichlbauer, der an der Wiener Sigmund-Freud-Universität lehrt, wurde daraufhin überraschend zum Oktober hin gekündigt, worüber Ö1 am Dienstag danach berichtete: Gesundheitsökonom nach kritischem Interview gekündigt.

Ingrid Korosec, die Gesundheitssprecherin der Wiener Volkspartei, bezeichnete es als inakzeptabel, dass eine Kritik an Gesundheitsstadtrat Hacker und dessen sachlicher Positionierung berufliche Konsequenzen nach sich ziehe.

 

Uni nennt keine Kündigungsgründe

Laut einem Bericht der Tageszeitung „Der Standard“ hatte Pichlbauer wenige Tage vor diesen Vorgängen die Vorlesungstermine für das kommende Semester erhalten. Pichlbauer war während seiner langjährigen Lehrtätigkeit nie mit Beanstandungen konfrontiert worden. Im Kündigungsschreiben wurden keine Gründe für die Entscheidung angeführt.

 

Stadt Wien und SFU arbeiten eng zusammen

Experten der Branche zufolge besteht eine enge Verflechtung zwischen der Stadt und der Wiener Sigmund-Freud-Universität. „Diese Geschehnisse lassen daher stark vermuten, dass ein konkreter Zusammenhang besteht“, erklärte Mahrer weiter.

Es besteht nun die dringende Notwendigkeit, diese Vorfälle umfassend aufzuklären, erklärt die ÖVP Wien. Stadtrat Hacker wird aufgefordert, eine detaillierte Stellungnahme abzugeben. Die Wiener Volkspartei plant zudem, eine schriftliche Anfrage zu stellen, um weitere Informationen zu erhalten, so Korosec abschließend.

Gesundheitsexperte Ernest Pichlbauer wurde nachdem er Kritik am Wiener Gesundheitsstadtrat Peter Hacker geäußert hat, von der SFU, bei der er als Vortragender tätig war, gekündigt. Ob es einen Zusammenhang zwischen den Ereignissen gibt, ist fraglich. Symbolfoto: skynesher/iStock
Gesundheitsexperte Ernest Pichlbauer wurde nachdem er Kritik am Wiener Gesundheitsstadtrat Peter Hacker geäußert hat, von der SFU, bei der er als Vortragender tätig war, gekündigt. Ob es einen Zusammenhang zwischen den Ereignissen gibt, ist fraglich. Symbolfoto: skynesher/iStock