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Chancen nutzen – KI Thema in Ausschuss
Die Beschäftigung mit Künstlicher Intelligenz (KI) hält weiter an im Parlament. Am Dienstag hörte der Ausschuss für Forschung, Innovation und Digitalisierung Experten zum Themenbereich generative KI wie z.B. ChatGPT an. Auch über einen Antrag für bessere Übersicht und breiteren Einsatz von Open-Source-Software wurde abgestimmt.
Chancen der KI nutzen, aber auch Risiken abwägen
„Es muss uns bewusst sein, dass es sich bei künstlicher Intelligenz um eine technische Entwicklung handelt, deren Ende nicht absehbar ist und die sich auch laufend weiterentwickelt. Für die Politik stellt sich die Aufgabe, diese Entwicklung zu begleiten, wissentlich, dass wir am Anfang eines Technologiesprungs sind. Es gilt, die Chancen zu nützen, aber auch die Gefahren und Risiken abzuwägen, um diese Technologie sinnhaft begleiten zu können“. Das sagte am Dienstag die ÖVP-Sprecherin für Digitalisierung Eva-Maria Himmelbauer anlässlich der Sitzung des Ausschusses für Forschung, Innovation und Digitalisierung.
In der Sitzung fand eine Aussprache über aktuelle Fragen zum Themenbereich generative KI wie z.B. „ChatGPT“ mit Experten statt. Es sei dies bereits der „zweite Tag mit einer lebhaften und spannenden Diskussion zu diesem Thema“, wies Himmelbauer darauf hin, dass bereits gestern ein Parlamentarisches Forum zum Thema „Auswirkungen von Künstlicher Intelligenz auf Gesellschaft und Demokratie“ stattgefunden hat (Zur-Sache berichtete).
Der Gesetzgeber würde angesichts dieser schnellen Entwicklungen hinterherhinken. Daher ist es umso wichtiger, weitgehende Transparenz und Kennzeichnung für die Nutzerinnen und Nutzer sicherzustellen, forderte Himmelbauer. Es müsse dabei auch die Frage geklärt werden, wie sehr eine Rechenschaftspflicht für diese Systeme sichergestellt werden kann.
Ebenfalls Thema war in diesem Zusammenhang die Implementierung des AI-Acts. Das Gesetz über KI ist ein Vorschlag der Europäischen Kommission für eine EU-Verordnung über die Regulierung von Künstlicher Intelligenz. Himmelbauer hofft auf eine rasche Umsetzung der rechtlichen Rahmenbedingungen auf europäischer Ebene. Dies könne auch eine Chance sein und nicht nur in Europa, sondern weltweit Standards zu setzen.
Stärkung der digitalen Souveränität Österreichs notwendig
Ebenfalls auf der Tagesordnung war ein Vier-Parteien-Antrag (ÖVP, SPÖ, Grüne und Neos) betreffend Stärkung der digitalen Souveränität durch flexibleren und vermehrten Einsatz von Open-Source-Produkten, der einstimmig beschlossen wurde. Als Open Source wird Software bezeichnet, deren Quelltext öffentlich ist und von Dritten eingesehen, geändert und genutzt werden kann. Beispiele für Open-Source-Software (OSS) sind unter anderem Mozilla Firefox, VLC Media Player oder die Bildbearbeitungssoftware GIMP.
Mit diesem Antrag wird „die Bundesregierung ersucht, eine Evaluierung der geschäftskritischen IT-Verfahren des Bundes, in Bezug auf digitale Souveränität durchzuführen und zu untersuchen, ob und wie weit die eingesetzten Software-Produkte kurz bzw. mittelfristig substituierbar sind“. Weiters soll ein Open-Source-Katalog der Bundesverwaltung erstellt werden, der für eine bessere Übersicht sowie den notwendigen Austausch für einen breiteren Einsatz von Open-Source-Software sorgen kann. Außerdem soll die Bundesregierung evaluieren, inwieweit Open-Software-Produkte im Bereich Bildung und Lehre verstärkt eingesetzt werden können.