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Quo Vadis KI? Parlamentarisches Forum zu Künstlicher Intelligenz startet

Am Montag fand das Parlamentarische Forum: AUswirkungen vo KI auf Gesellschaft und Demokratie statt. Diskutiert wurde über die verschiedenen Aspekte der Anwendungen von Künstlicher Intelligenz. Künftig soll es regelmäßige Veranstaltungen dieser Art im Parlament geben. Foto: Parlamentsdirektion/Thomas Topf

Quo Vadis KI? Wohin führt die Entwicklung Künstlicher Intelligenz? Am Montag startete das Parlamentarische Forum zu Künstlicher Intelligenz (KI) im Plenarsaal des Nationalrates. Ins Leben gerufen wurde das Forum von Nationalratspräsident Wolfgang Sobotka. Es beschäftigt sich mit den Auswirkungen von Künstlicher Intelligenz auf die Gesellschaft und Demokratie.

 

Parlament muss Ort der Diskussionen sein

In seinen einleitenden Worten hob Nationalratspräsident Sobotka vor allem die Gewichtigkeit von KI hervor. Es gäbe mittlerweile mehr Fragen als Antworten rund um diesen Themenkomplex. „Das Österreichische Parlament muss mehr den je ein Ort der Diskussionen sein. Es ehrt das Hohe Haus, dass so viele hochkarätige Professoren und Experten uns beehren und auch die Kooperation mit dem ORF ist begrüßenswert“, so Sobotka.

Durch den Tag führte Günther Mayr, Leiter der ORF-Wissenschaftsabteilung, der zwischen den Vorträgen das Gesagte humorvoll einordnete. Der Staatssekretär für Digitalisierung, Florian Tursky, war ebenfalls einer der Vortragenden und nahm an der Veranstaltung teil.

Voll besetzter Plenarsaal beim Parlamentarischen Forum zu Künstlicher Intelligenz. Foto: Thomas Topf

Voller Plenarsaal beim Parlamentarischen Forum zu Künstlicher Intelligenz. Foto: T. Topf

Was ist KI?

Den Anfang machte Prof. Günter Klambauer, KI-Forscher an der JKU Linz. Er erklärte in einem Impulsreferat, worum es sich eigentlich bei Künstlicher Intelligenz handelt. Obwohl sich Experten nicht einig über eine Definition sind, verfolgt er die Ansicht, bei KI handle es sich um eine „Maschine, die menschliche kognitive Fähigkeiten ausführt, die von Menschen angeordnet werden“.

Es sei besonders wichtig, zu betonen, dass es sich bei KI um Basistechnologie handelt, die auf verschiedene Bereiche anwendbar ist. So gab er einen Überblick über Deep Learning, wobei es sich um neuronale Netze zusammen mit schnellen Rechnern und großen Datensätzen handelt. Es ist auch keine neue Errungenschaft, da es schon 1997 Systeme gab, die beispielsweise in der bekannten Apple-AI Siri zur Anwendung kam. Übrigens Made in Austria, genauer gesagt von Sepp Hochreiter.

Moderne Sprachmodelle, wie zum Beispiel ChatGPT, brauchen in der Zusammenfassung vor allem drei Komponenten: Ein tiefes neuronales Netz (Deep Learning), einen Textkorpus – also ein Training, das von der Organisation abhängig ist, die die Künstliche Intelligenz mit Informationen trainieren – und einen Kontext vom eigentlichen User. Der letzte Punkt, ist der wahrscheinlich bekannteste, da sich schon viele einen Spaß daraus gemacht haben, von Chatbots auf ein und dieselbe Frage eine andere Antwort zu bekommen.

 

Welche Erfahrungen machen KMUs und wie wird reguliert?

Um nicht nur eine theoretische Einordnung zu bekommen, folgte auf den wissenschaftlichen Teil, ein praxisbezogener. Der Co-Founder und CEO von apollo.ai Michael Hirschbirch, gab einen Einblick über die Probleme und Erfahrungen mit KI im KMU Bereich.

Eines der größten Probleme ist vor allem die Frage, woher KI-Unternehmen die Trainingsdaten bekommen. Man dürfe sich nicht von Angst leiten lassen und nur regulieren zu wollen. Man müsse die Chancen, vor allem im Bildungsbereich, erkennen und diese fördern. Auch den substitutiven Charakter der KI, namentlich die Bedrohung mehrerer Millionen Arbeitsplätze, bezweifelt Hirschbirch.

In seinen Augen brauche es eine Erweiterung unseres Weltbildes, um mit den Risiken und Chancen von KI umgehen zu können.

In eine ähnliche Kerbe schlug auch Meinhard Lukas, Rektor der JKU Linz. Er stellte die These auf, dass technische Entwicklung auch immer eine soziologische, wirtschaftliche und ethische Begleitung brauche. Vor allem in der Regulierung von Künstlicher Intelligenz stellen sich künftig Herausforderungen. Die großen Tech-Konzerne – „Big Tech“ – hätten sich als „digitaler Souverän“ gezeigt, was eine ordentliche Regulierung im Umgang mit KI schwierig mache.

Keynote zu KI: Julian Nida-Rümelin, Universität München. Foto: Thomas Topf

Keynote zu KI: Julian Nida-Rümelin, Universität München. Foto: Thomas Topf

Regelmäßiges Auseinandersetzen mit KI

Die Veranstaltung am Montag war der Start für eine Reihe an weiteren Foren, die Künstliche Intelligenz mit den verschiedenen Bereichen der Gesellschaft in Kontext stellen sollen. Zur-Sache wird berichten.

Eine Übersicht zu Referenten und ihren Themen finden Sie HIER.

 

Am Montag fand das Parlamentarische Forum: AUswirkungen vo KI auf Gesellschaft und Demokratie statt. Diskutiert wurde über die verschiedenen Aspekte der Anwendungen von Künstlicher Intelligenz. Künftig soll es regelmäßige Veranstaltungen dieser Art im Parlament geben. Foto: Parlamentsdirektion/Thomas Topf
Am Montag fand das Parlamentarische Forum "Auswirkungen von KI auf Gesellschaft und Demokratie statt. Diskutiert wurde über die verschiedenen Aspekte der Anwendungen von Künstlicher Intelligenz. Künftig soll es regelmäßige Veranstaltungen dieser Art im Parlament geben. Foto: Parlamentsdirektion/Thomas Topf