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„Das Chaos bleibt“ – Das Medienecho zur SPÖ-Mitgliederbefragung
Die heimischen Medien sind sich einen Tag nach dem Ergebnis der SPÖ-Mitgliederbefragung einig, dass der Sozialdemokraten noch stürmische Zeiten bevorstehen. Zu knapp ist das Ergebnis ausgefallen, um von Geschlossenheit reden zu können und zur Tagesordnung über gehen zu können. Im Gegenteil.
„Kampf geht weiter“
Die Dienstags-Ausgaben der Tageszeitungen beschäftigen sich von Titelgeschichten bis hin zu Berichtsserien sehr umfangreich mit dem Ausgang und die Konsequenzen der SPÖ-Mitgliederbefragung. Von einem „Sieger ohne Mehrheit“ schreiben die Salzburger Nachrichten und bringen das Grundproblem der Mitgliederbefragung auf den Punkt. Das Ergebnis lasse „mehr Fragen offen, als es Antworten gibt“, wird dort weiter geschrieben. „Der Kampf in der SPÖ geht weiter“, wird im Leitartikel der SN geurteilt. Für die Oberösterreichischen Nachrichten brachte die Mitgliederbefragung „nicht die ersehnte Klärung“
Abfuhr für Parteiestablishment
Der Standard schreibt von einem „besiegelten“ Umsturz in der SPÖ. „Vom Ex-Bundespräsidenten bis zum Altkanzler, vom Gewerkschaftsboss bis zum angeblich mächtigen Wiener Bürgermeister warf sich die geballte Prominenz der Sozialdemokratie für die Amtsinhaberin ins Zeug. Dennoch landete Pamela Rendi-Wagner bei der Mitgliederbefragung, wenn auch nur knapp, auf dem letzten Platz“, heißt es dort im Zeitungkommentar.
Indirekt wird dort das angesprochen, was der Kurier und die Presse nahezu wortident aus der Befragung ableiten, dass nämlich das Ergebnis der Mitgliederbefragung vor allem für die Parteielite der SPÖ ein ordentlicher Dämpfer bedeutet. So schreibt der Kurier von einem „Schlag ins Gesicht des roten Establishments“. Die Presse titelt ähnlich und sieht „Eine Schlappe für das rote Establishment“. Im Leitartikel des Kurier sieht man eine weitere „Zerreißprobe“ für die SPÖ vorprogrammiert.
Krone und OÖN: „Und jetzt?“
Für die Kronenzeitung siegt zwar Doskozil, „aber das Chaos bleibt“. Auf der Titelseite stellt die Zeitung (ebenso die Oberösterreichischen Nachrichten) die Frage “Und jetzt?“ und kommt zum Schluss: „schlimmer hätte es nicht kommen können.“ Das Ergebnis würde zeigen, so die Kolumnistin der Krone, dass die SPÖ „tief gespalten“ sei. Sie ist überzeugt, dass „Diese Partei gespalten bleibt“, egal wer an der Spitze stehen wird.
Droht Parteispaltung?
Die Tageszeitung „Österreich“ sieht die Gefahr einer Parteispaltung, sollte Doskozil tatsächlich den Parteivorsitz übernehmen. Die Zeitung sieht in Andreas Babler „in Wahrheit die einzig logische Option“. Mit Doskozil würde eine „Selbstsprengung“ der SPÖ drohen.
„Verkorkste politische Karriere“
Die „Tiroler Tageszeitung“ sieht im Ergebnis eine „weitere Zuspitzung im roten Machtkampf“, der in die „Verlängerung“ gehe. Die Sozialdemokratie sei „drauf und dran, sich weiter zu beschädigen“. Pamela Rendi-Wagner sei von der Basis „abgestraft“ worden. Es sei das „bittere Ende einer von Anfang an verkorksten politischen Karriere.“
Meinungsforscher „irrten“
Das Onlineportal „Exxpress“ kritisiert in einem Bericht die zahlreichen Meinungsumfragen, die im Vorfeld der Mitgliederbefragung veröffentlicht wurden. „So irrten die Meinungsforscher“ schreibt das Portal und listet eine Reihe von veröffentlichten Umfragen auf, die weit vom tatsächlichen Ergebnis danebenliegen.