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32 % weniger Asylanträge – Trend hält an

Die Zahl der gestellten Asylanträge geht weiter zurück. Der Trend der vergangenen Monate setzte sich auch im August fort, wie am Sonntag bekannt wurde. Laut aktuellen Zahlen des Innenministeriums ist die Zahl der in Österreich gestellten Asylanträge von Jänner bis August 2025 um ein Drittel gesunken.
Bis Ende August wurden dieses Jahr 11.622 Asylanträge eingereicht, verglichen mit 17.171 im Vorjahr – ein Rückgang von 32 %. Davon waren nur 4.545 (39 %) neu gestellte Anträge. Im August wurden 1.403 Anträge gestellt – die meisten davon aus Afghanistan (405), wovon rund die Hälfte neu waren.
Hälfte der Abschiebungen freiwillig
Von den 9.080 Abschiebungen bis August 2025 wurden 4 717 (52 %) freiwillig und 4 363 (48 %) zwangsweise vollzogen – etwa die Hälfte der Betroffenen war strafrechtlich verurteilt. Insgesamt wurden bis Ende August 619 Dublin‑Überstellungen durchgeführt – darunter 75 Afghanen, 69 Syrer und 67 Algerier. „Die bereits umgesetzten Abschiebungen von verurteilten Straftätern nach Syrien und in Zukunft auch nach Afghanistan sind Teil einer harten und gerechten Asylpolitik. Der eingeschlagene Kurs wird weiter konsequent abgearbeitet“, so Innenminister Gerhard Karner in einer Reaktion am Sonntag.
20.790 negative Asylbescheide
Bis Ende August wurden 20.790 Verfahren entweder negativ beschieden oder eingestellt. 1.269 Personen verzichteten freiwillig auf Schutz und verließen das Land während des Verfahrens. In 6.984 Fällen wurde Asyl oder subsidiärer Schutz gewährt. Negative Entscheidungen innerhalb von 28 Tagen bzw. 72 Stunden fielen in 446 Fällen. Keine Chance auf Asyl hatten im August Antragsteller aus Marokko (1,7 Prozent), Georgien (2,1 Prozent) und Indien (1,6 Prozent). Hier setzt das Bundesamt für Fremdenwesen und Asyl weiter auf Schnell- und Eilverfahren.
Europäischer Vergleich
In Europa (inklusive Schweiz und Norwegen) wurden bis August 2025 528.444 Asylanträge gestellt – ein Rückgang von 20 % gegenüber 2024 (660.412). Während Lettland (+18 %), Luxemburg (+8 %) und Kroatien (+7 %) Zuwächse verzeichnen, sinken die Antragszahlen in vielen Ländern stark, etwa Zypern (‑65 %), Bulgarien (‑71 %) und Deutschland (‑38 %).
Österreich liegt in der EU‑Statistik auf Platz 11 hinsichtlich Anträge pro Einwohner und belegt EU‑weit den neunten Rang bei den absoluten Zahlen – hinter Belgien, der Schweiz und den Niederlanden.
Grenzinfrastruktur und Grundversorgung
Der Abbau von Grenzzelten in Nickelsdorf ist abgeschlossen. Am Grenzübergang Spielfeld in der Steiermark werden die vier verbliebenen Zelte bis Mitte Oktober entfernt, nachdem die illegale Migration an diesen Stellen stark zurückgegangen ist. Auch die Schlepperrouten im Osten Österreichs konnten verdrängt werden, vor allem an die sogenannte Balkan-Küstenroute. Maßnahmen wie die Operation Fox auf ungarischem Staatsgebiet zeigen Wirkung.
Derzeit befinden sich 55.923 Personen in Grundversorgung, davon 1.268 in Bundesbetreuung – ein Rückgang von fast 40 % gegenüber Anfang 2023 (ca. 93 000). Die Zahl der Bundesquartiere sank von über 30 auf acht, was erhebliche Kosteneinsparungen im Asylbereich ermöglicht.
