Frischzellenkur für das Bürgerliche

Mit einem neuen Sammelband steigt die Politische Akademie der Volkspartei in die Debatte um den Stellenwert des Bürgerlichen für Gesellschaft und Staat ein.

Die Träger von Demokratie und Rechtsstaat

Unsere Gesellschaft, der liberale Rechtsstaat und die repräsentative Demokratie sind nur mit engagierten Bürgerinnen und Bürgern denkbar und zu verwirklichen.

Der Begriff des Bürgers ist vielschichtig, aber bestimmte Eigenschaften waren stets unumstritten: Mit der Bürgerin und dem Bürger verbindet man einen Menschentyp des Ausgleichs, der Mäßigung, der politischen Mitte und des pragmatischen Problemlösens.

Gemeinsinn und Nachhaltigkeit

Die Fähigkeit, zuzuhören und Kompromisse zu vereinbaren, weiters Gemeinsinn und Nachhaltigkeit kennzeichnen jedenfalls bürgerliche Politik, sagte der frühere Bundeskanzler und VP-Obmann Wolfgang Schüssel bei der Präsentation des Bandes diese Woche an der Politischen Akademie.

Für Bettina Rausch stehen bürgerliche Parteien der Mitte für ein demokratisches Gegenmodell zu den autoritären Lebensmodellen vom linken und rechten Rand. Die bürgerliche Mitte stabilisiert somit das politische System. Als Garant für Rechtsstaat, Vertragstreue und Grundrechte bilden Zentrumsparteien das Rückgrat der Demokratie und stehen gleichermaßen für eine offene Gesellschaft und die Tugenden der Mäßigung und des Ausgleichs, erläutert Rausch in ihrem Beitrag.

PolAk-Direktor Christian Tesch mit Wolfgang Schüssel und Christian Moser. Foto: PolAk

Bürgerliches Politikverständnis

Mit dem neuen Sammelband verpasst die Politische Akademie dem Begriff eine Frischzellenkur für die 20-er Jahre des Jahrhunderts: Was kann bürgerlich heute bedeuten? Der Sammelband entwickelt

Argumente für die Bedeutsamkeit bürgerlicher Überzeugungen und Tugenden in der Politik und denkt das bürgerliche Politikverständnis für Gegenwart und Zukunft weiter.

Mit Beiträgen von Manfred Prisching, Johannes Domsich, Till Kinzel, Leopold Neuhold, Anita Ziegerhofer, Bernhard Heinzlmaier, Wolfgang Schüssel, Wilfried Haslauer, Wolfgang Mazal, Christian Moser-Sollmann, Ansgar Lange, Diana Kinnert, Christopher Drexler, Karlheinz Töchterle, Monika Köppl-Turyna, Christoph Robinson, Hermann Kroll-Schlüter, Michael Meyer, Harald Mahrer, Elisabeth Mayerhofer, Bettina Rausch-Amon und Hedwig Unger.