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Gewalt an Wiener Pflichtschulen mittlerweile auf der Tagesordnung
Die Gewalt an den Wiener Pflichtschulen stellt seit langem ein Problem dar. Das wird auch von einer Anfragebeantwortung des Bildungssprecher der Wiener ÖVP, Harald Zierfuß, an die Wiener Stadtregierung, bestätigt. Die Wiener Stadtregierung versteckt sich allerdings hinter zahnlosen Kleinprojekten und versäumt es, die Probleme an den Wurzeln zu packen. Zur-Sache hat näher hingeschaut.
Gewaltprävention in Wien versagt
Es ist ein Problem, mit dem sich die Wiener Pflichtschulen schon lange beschäftigen: Gewalt und Anzeigen. Im Vergleich zum Schuljahr 2021/22 sind die Anzeigen mit direktem Schulbezug um knapp das vierfache gestiegen, von 139 im Schuljahr 2021/22 auf 529 im Jahr 2022/23. Ebenso sind die Suspendierungen von 494 auf 814 Schüler und Schülerinnen gestiegen.
Für den Landesparteiobmann und Stadtrat der Wiener ÖVP, Karl Mahrer, ein klares Versagen der Wiener Stadtregierung: „Erschreckende Augenzeugenberichte aus Wiens Schulen müssen die Verantwortlichen in der Stadt endlich wachrütteln. SPÖ und Neos wollen die massiven Integrationsprobleme aber nicht erkennen.“
Das deckt sich auch mit dem Bericht eines Schuldirektors einer Wiener Pflichtschule, der anonym bleiben will. Er berichtet, dass es seiner Wahrnehmung nach in Wien keinen Schuldirektor mehr gibt, der nicht Kontakt mit der Vollzugsanstalt Josefstadt hatte. „Es fehlt auf allen Ebenen an Personal“, so der Direktor. Hatte man früher nur einen Problemfall in einer Klasse, so sind es seiner Beobachtung nach, mittlerweile vier bis fünf.
„Es gibt mittlerweile auch ein Sittenwächterproblem. Junge Männer fordern ihre Mitschülerinnen dazu auf, sich zu verhüllen und wollen in den Klassen nicht mehr neben den Mädchen sitzen, denn das sei sittenwidrig“, erklärt der Direktor. Auch an Einsicht der Eltern fehlt es zunehmend. So sind etwa viele Eltern der deutschen Sprache nur mäßig mächtig und sehen die Verantwortung für ein solches Verhalten bei den Schulen.
Die Bildungsdirektion erklärt sich den Anstieg der Suspendierungen und Anzeigen mit der steigenden Schülerzahl an den Wiener Schulen. Allerdings gingen im Vergleich zu 2021/22 nur 2.000 Schüler und Schülerinnen mehr in die Schule. „Ich war fassungslos über die Stellungnahme der Bildungsdirektion. Diese Anstiege der Anzeigen und Suspendierungen stehen in keinem Vergleich zur steigenden Schülerzahl“, meint der Bildungssprecher der Wiener ÖVP, Gemeinderat Harald Zierfuß.
4-Punkte Plan gegen Gewalt an Schulen
Die Wiener Volkspartei hat daher vier konkrete Forderungen an die Wiener Stadtregierung gestellt um Gewalt an den Schulen zu verhindern. Allem voran brauche es eine flächendeckende Gewaltprävention an den Wiener Pflichtschulen. Das könne in Zusammenarbeit mit der Wiener Polizei und ihrem Projekt „UNDER18“ passieren. „Gewaltprävention muss denselben Stellenwert wie Verkehrserziehung erhalten“, so Stadtrat Mahrer, der selbst Polizist war.
Weiter brauche es eine Veröffentlichung aller Zahlen der Gewaltdelikte an Wiener Schulen, eine Aufstockung der Sozialarbeiter und Fallkonferenzen bei schwerwiegenden Vorfällen. „Die Gewalt an Wiens Schulen ist so spürbar wie noch nie! SPÖ und neos haben das Gewalt- und Integrationsproblem total verschlafen. Einzelmaßnahmen sind zwar nett gemeint, sie zeigen aber keine Wirkung. Gewalt und Vandalismus haben an unseren Wiener Schulen nichts verloren. Da nützt es auch nichts, wenn SPÖ und Neos die Zahlen verstecken und nicht veröffentlichen wollen“, so Bildungssprecher Zierfuß abschließend.