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Integrationsbarometer – Plakolm will weiter nachschärfen

Integrationsministerin Claudia Plakolm fordert von der Politik bei Integrationsfragen mehr auf die Menschen im Land zu hören. Foto: BKA/Regina Aigner

Integrationsministerin Claudia Plakolm und Meinungsforscher Peter Hajek stellten am Donnerstag die Ergebnisse des neuen ÖIF‑Integrationsbarometers vor. Das Barometer misst seit zehn Jahren regelmäßig die Stimmung der Bevölkerung zu Integration und Zusammenleben in Österreich.

 

Zentrale Ergebnisse 

Thema Ergebnis (ÖIF‑Barometer)
Bewältigung von Flüchtlingszuzug 68 % der Befragten halten die Bewältigung für schlecht
Integration insgesamt 72 % beurteilen die Integration als schlecht
Zusammenleben mit Flüchtlingen 62 % sehen das Zusammenleben als schlecht
Zusammenleben mit Muslimen 66 % bewerten das Zusammenleben als schlecht bis sehr schlecht
Unterstützung eines verpflichtenden Integrationsprogramms 86 % befürworten das Konzept mit den Säulen „Deutsch“, „Arbeit“ und „Werte“

 

Klare Botschaft: Politik muss auf die Menschen hören

„Die Stimmung der Bevölkerung spielt bei der Integration eine entscheidende Rolle. Ich halte es für eine zentrale Aufgabe der Politik, auf die Bevölkerung zu hören, weil wir sie brauchen, damit Integration gelingen kann. Es ist notwendig zu schauen, wie es den Österreicherinnen und Österreichern geht und dementsprechende Maßnahmen in der Integration zu setzen. Das Integrationsbarometer selbst gibt es seit zehn Jahren und es misst seit damals sehr regelmäßig diese Stimmung. Ich denke, es überrascht wenig, dass die Stimmung punkto Integration und Zuwanderung nicht die beste ist“, erklärte Integrationsministerin Claudia Plakolm bei der Präsentation der Ergebnisse.

Mit dem Stopp des Familiennachzugs hat die Bundesregierung bereits vor Monaten auf die negative Entwicklung reagiert. Zudem kündigte Plakolm an, dass im ersten Halbjahr 2026 die inhaltliche und linguistische Aufbereitung des verpflichtenden Integrationsprogramms fertig sein wird.

 

Plakolm mit drei Forderungen für gute Integration

Plakolm betonte, dass die öffentliche Meinung entscheidend für erfolgreiche Integration sei und die Politik darauf hören müsse. Sie erklärte zudem, dass Integration keine Einbahnstraße sei, sondern ein Pflichtangebot, dem alle zu folgen hätten, unabhängig von Herkunft oder Religion. Wer sich nicht daran halte, müsse auch mit entsprechenden Konsequenzen rechnen. Plakolm wörtlich: „Wer in Österreich leben will, muss drei Dinge erfüllen, um von erfolgreicher Integration zu sprechen: Man muss unsere Sprache ausreichend beherrschen. Man muss sich am Arbeitsmarkt integrieren. Und man muss die Selbstversorgung in den Vordergrund stellen, unsere Regeln und Werte einhalten und danach leben. Wer das ablehnt, muss mit Konsequenzen rechnen und ist umgekehrt in Österreich auch nicht willkommen. (…) Denn nur wenn wir konsequent genug sind, kann Integration auch in unserer Gesellschaft, in unserem Miteinander gelingen.“

 

Problemfeld Politischer Islam und Extremismus

Plakolm wies darauf hin, dass politischer Islam und Extremismus den Menschen im Land große Sorgen bereiten (Zur-Sache berichtete) Sie forderte ein Hassprediger‑Register und die Bekämpfung von Online‑Radikalisierung. „Nicht nur in Österreich, wo wir in Vorlage gehen, sondern auch auf europäischer Ebene, insbesondere in enger Zusammenarbeit auch mit unseren Nachbarländern, mit dem deutschsprachigen Raum.“

 

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