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Lebensmittel: Bericht belegt unlautere Handelspraktiken

Laut Bericht der Bundeswettbewerbsbehörde (BWB) sind Lieferanten von Lebensmittelhandelsketten immer mehr mir unlauteren Praktiken der Lebensmittelketten konfrontiert. Foto: BML/Paul Gruber

Die Bundeswettbewerbsbehörde (BWB) legte ihren Jahresbericht 2023 zu unlauteren Handelspraktiken vor. Das Ergebnis: Der Druck von Lebensmittelketten auf Lieferanten, insbesondere kleinstrukturierte Betriebe dürfte groß sein. Kritik kommt von Landwirtschaftsminister Norbert Totschnig.

Die BWB ist die zuständige Behörde für Verstöße gegen das „Faire Wettbewerbsbedingungen Gesetz“ (FWBG) und muss jährlich einen Bericht über ihre Tätigkeiten vorlegen. Dabei werden die Zahl der im Vorjahr eingegangenen Beschwerden sowie der im Vorjahr eingeleiteten bzw. abgeschlossenen Untersuchungen angegeben, wie die BWB auf ihrer Homepage erklärt.

 

Lebensmittelhandel: Starke Marktkonzentration – hoher Druck

Für über 70 Prozent der Lieferanten ist der Einzelhandel der wichtigste Absatzkanal.  Dieser Markt ist auf vier große Händler konzentriert. Das Ergebnis des aktuellen Berichtes lässt darauf schließen, dass auf viele Lieferanten von Agrarprodukten im Handel Druck ausgeübt wird. „Vier Fünftel aller Lieferanten sind einer spürbar negativen Auswirkung ausgesetzt“, heißt es laut Bericht.

 

Totschnig verteidigt Lieferanten

Massive Kritik an den Praktiken übt nun Landwirtschaftsminister Norbert Totschnig. Er verurteilt das Vorgehen der Händler scharf.

„Der BWB-Jahresbericht zeigt: Entlang der Lebensmittelkette herrscht ein Kampf mit ungleichen Waffen. Mehr als 110.000 Bäuerinnen und Bauern und eine Vielzahl von Lieferanten stehen großen Handelskonzernen gegenüber. Die Lieferanten sind nicht nur mit harten Preisverhandlungen konfrontiert, sondern auch mit drohenden Auslistungen und aufgezwungenen Vertragsbedingungen. Solche unfairen Geschäftspraktiken verurteile ich aufs Schärfste. Das Fairness-Büro wird deshalb gemeinsam mit der BWB noch stärker einen Schwerpunkt auf die Verfolgung solcher unfaireren Handelspraktiken legen“, erklärt der Minister.

Dass Handlungsbedarf besteht, belegt für Totschnig der vervielfachte Anstieg der Beschwerden der Lieferanten zum Vergleichsvorjahr 2022. „Unfaire Handelspraktiken sind in Österreich weit verbreitet. All diese Beschwerden haben eines gemeinsam: Die Betroffenen haben Angst vor wirtschaftlichen Vergeltungsmaßnahmen der Handelskonzerne.“

Totschnig zeigt sich kämpferisch und stellt sich hinter die bäuerlichen und produzierenden Betriebe in Österreich, die die Lebensmittelketten mit hochwertigen Produkten beliefern: „Wir werden uns für unsere tagtäglich hart arbeitenden Bäuerinnen und Bauern gegen unfaire Handelspraktiken und ein Ausnutzen von Machtpositionen wehren.“