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Schulen erhalten mehr Autonomie bei Deutschförderung

Schulen erhalten in Zukunft bei der Deutschförderung mehr Autonomie. Foto: iStock/Stadtratte

Die Bundesregierung hat am Mittwoch ein Weiterentwicklung der Deutschförderung an Schulen beschlossen. Ziel ist, die Qualität und Wirksamkeit der Förderung zu steigern, damit Schüler schneller dem Regelunterricht folgen können.

 

Paradigmenwechsel von zentralen Vorgaben zu Schulautonomie

Bisher war die Deutschförderung stark zentral gesteuert. Nun soll die Verantwortung stärker bei den Schulen liegen, die am besten wissen, welche Maßnahmen für ihre Schüler und ihre örtlichen Gegebenheiten geeignet sind. Die Reform sieht vor, dass Schulen künftig eigenständig Deutschfördermaßnahmen planen und umsetzen können, während das Ministerium die Qualität dieser Angebote prüft und sichert.

 

Aufstockung der Planstellen

Im Rahmen der Neuausrichtung wurden die für die Deutschförderung verfügbaren Planstellen deutlich erhöht und langfristig gesichert. Für das Schuljahrjahr 2025/26 stehen 1.300 Planstellen zur Verfügung – ein signifikanter Anstieg gegenüber den Vorjahren.

 

Plakolm sieht ohne Sprache keine Bildungschancen

Integrationsministerin Claudia Plakolm wies in einer Stellungnahme auf die Folgen mangelnder Sprachkenntnisse hin: „Wenn Kinder eine einfache Frage nicht verstehen und wenn der Unterricht stockt, weil ständig zwischen Stoff und Spracherklärung gewechselt werden muss, dann verlieren Kinder wertvolle Zeit und damit Chancen. Wer die Sprache nicht beherrscht, hat keine Bildungschancen und kann nicht Teil unserer Gesellschaft werden. Deshalb haben wir das Deutschförderpaket beschlossen. Unser Ziel ist klar: Kinder müssen so schnell wie möglich dem Regelunterricht folgen können.“

Bildungsminister Christoph Wiederkehr betonte die Notwendigkeit der Maßnahme: „Jede Schule ist anders, die Schülerinnen und Schüler sind anders – eine zentral gesteuerte Vorgabe, wie Deutschförderung auszusehen hat, kann daher nicht ausreichend funktionieren. Schulen wissen am besten, wie gute Deutschförderung sicherzustellen ist und wir als Ministerium werden das in Zukunft nur noch qualitätssichern.“

 

2018 eingeführt

Die Deutschförderklassen wurden 2018 von der damaligen türkis-blauen Bundesregierung eingeführt. Fast 50.000 Kinder nutzten zuletzt dieses Förderprogramm. Nach einer Evaluierung wurden nun Anpassungen beschlossen.