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Mehr KI und weniger Personal – Einsparungen im Bundesdienst
Die Bundesregierung plant einige Änderungen im Bundesdienst vorzunehmen. Ziel ist, durch gezielte Personalplanung, Prozessoptimierung und den Einsatz von Künstlicher Intelligenz (KI) die Verwaltung effizienter zu gestalten und gleichzeitig erhebliche Einsparungen zu erzielen.
KI soll Pensionierungen zum Teil kompensieren
KI soll in Zukunft auch in der öffentlichen Verwaltung eine erheblich größere Rolle Spielen. Der technologischen Weiterentwicklung steht auch eine Pensionierungswelle bei den Beamten an – in den kommenden 13 Jahren werden 44 Prozent der Beamten pensioniert. Diese beiden Entwicklungen sollen nun in einem neuen Konzept verschmelzen und somit den Bundesdienst moderner machen, wie das Bundeskanzleramt am Samstag in einer Aussendung mitteilte.
Pröll will 540 Mio. Euro einsparen
Beamten- und Digitalisierungsstaatssekretär Alexander Pröll verwies in einer Reaktion auf die hohe Zahl an Pensionierungen in den kommenden Jahren. Dieses Potenzial will Pröll nun nutzen. “Bis 2030 werden wir 6 Prozent des Verwaltungsdienstes nicht nachbesetzen. Um diese Lücke zu schließen, setzen wir auf das Motto: Einsparungen durch Digitalisierung, nicht an Digitalisierung. Vor allem durch Künstliche Intelligenz wollen wir unsere Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter entlasten. Gleichzeitig modernisieren wir die Verwaltung – ohne dabei sicherheitsrelevante Bereiche oder besonders schutzbedürftige Gruppen zu beeinträchtigen. Insgesamt ergibt sich durch die neue Regelung ein Einsparungspotential von 540 Mio. Euro bis 2030, danach jährlich von rund 250 Mio. Euro – 20 Prozent davon fließen in die Digitalisierung.“
Die Kernpunkte
Strategische Personalplanung
- Bis 2029 wird der allgemeine Verwaltungsdienst um ca. 6 % reduziert (etwa 2.600 Stellen).
- Das entspricht in etwa der Einsparung jeder zweiten Pensionierung basierend auf der Pensionsprognose für den Verwaltungsdienst 2027 bis 2029 pro Jahr auf Bundesebene..
- Einsparziele:
- 1,5 % bis Ende 2027
- 2,0 % bis Ende 2028
- 2,5 % bis Ende 2029
Finanzielle Einsparungen
- Kumuliertes Einsparpotenzial bis 2030: 540 Mio. Euro.
- Jährliche Einsparungen ab 2030: ca. 250 Mio. Euro.
- 20 % dieser Einsparungen (bis 2030: 108 Mio. Euro.) werden gezielt in Digitalisierungsmaßnahmen reinvestiert, insbesondere in KI‑gestützte Anwendungen.
Schutz sensibler Bereiche
- Keine Einsparungen bei externen Neuaufnahmen von Menschen mit Behinderungsgrad ≥ 60 %.
- Keine Einsparungen im Bereich Exekutive, Gerichtsbarkeit, Lehrpersonal und Militär.
Bestandsaufnahme und Expertenbeteiligung
- Bis Juni 2026 erfolgt eine Bestandsaufnahme der aktuellen Besetzungsverfahren.
- Unabhängige Experten und Vertretungen der Dienstnehmer erarbeiten konkrete Vorschläge zur Umsetzung der im Regierungsprogramm vereinbarten Maßnahmen.
„Wir stellen sicher, dass Effizienzsteigerung und Objektivität Hand in Hand gehen. Eine moderne Verwaltung braucht klare Prozesse, digitale Unterstützung und höchste Integrität – genau diesen Weg setzen wir jetzt konsequent um“, so der Digitalisierungsstaatssekretär abschließend.
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