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Österreich steht zu Israel: Gedenken an Hamas-Massaker

Bringt sie nach Hause: Mehrfach wurde in Österreich des Massakers der Hamas in Israel am 7. Oktober 2023 gedacht, auch bei einem Gedenkakt im Parlament. Foto: Johannes Zinner

Das Massaker der Hamas am 7. Oktober in Israel hat alle Verhandlungen über friedliche Lösungen zum Stillstand gebracht und umfassende militärische Reaktionen Israels ausgelöst. Diese und weitere Angriffe haben eine neue geopolitische Krise verursacht. In Österreich wurde der Opfer der Anschläge gedacht und die Solidarität mit Israel bekräftigt.

 

Gedenken im Parlament

Der Auftakt des Gedenkens in Österreich erfolgte am Jahrestag im Parlament in Wien. Der Anlass: „Am 7. Oktober 2023 wurde das schlimmste Massaker an Jüdinnen und Juden seit der Shoah verübt. Terroristen der Hamas und anderer islamistischer Terrororganisationen überfielen mehrere israelische Ortschaften an der Grenze zum Gazastreifen sowie ein Musikfestival. Um die 1.200 unschuldige Menschen wurden dabei auf grausame Weise ermordet, Tausende verletzt. Rund 240 Geiseln wurden von den Terroristen in den Gazastreifen verschleppt. Von diesen wurden unterdessen etwa 20 nachweislich ermordet oder kamen im Zuge der Kriegshandlungen in Gaza ums Leben, 120 konnten befreit werden. Derzeit befinden sich noch immer 101 Personen in der Gewalt islamistischer Terrororganisationen“, schreibt dazu die Parlamentskorrespondenz.

Ein Angehöriger spricht im Parlament über die Geisel Shovat Abend Plotzki.

Ein Angehöriger spricht über die Geisel Shovat Abend Plotzki. Foto: Johannes Zinner

Auf Einladung von Nationalratspräsident Wolfgang Sobotka sprachen Ariel Muzicant, Präsident des European Jewish Congress, Oskar Deutsch, Präsidenten der Israelitischen Kultusgemeinde Wien, sowie der Botschafter des Staates Israel in Österreich, David Roet. Wie die Angehörigen von Geiseln sprachen auch sie von den Opfern und riefen dazu auf, die gefangenen Geiseln nicht zu vergessen sowie alles zu tun, um sie nach Hause zu bringen.

Für die Abendstunden hatte die Israelitische Kultusgemeinde in Wien vor das Bundeskanzleramt zu einer Gedenkstunde geladen: „Der 7. Oktober wird für immer in unserem Gedächtnis verankert sein – als Tag des genozidalen Massakers der Hamas in Israel“, schreibt die Kultusgemeinde. An diesem ersten Jahrestag lädt sie zusammen mit vielen weiteren Organisationen dazu ein, der mehr als 1.200 Opfer zu gedenken und für die Befreiung der 101 Verschleppten sowie für Frieden zu beten. Für die Bundesregierung wird Europaministerin Karoline Edtstadler teilnehmen.

Antisemitismus in Österreich

Die Initiativen und Aktionen gegen den Antisemitismus aber auch dessen wissenschaftliche Untersuchung werden unterdessen fortgesetzt.

Am Donnerstag dieser Woche präsentiert Sobotka eine Studie zum Antisemitismus unter Jugendlichen. Die Demokratiewerkstatt ds Parlaments setzt den neuen Workshop „Tacheles reden. Verstehen verbindet“ fort.

An der Akademie der Wissenschaften wird bei einem Symposium in Wien am 14. Oktober die Entwicklung des Antisemitismus in Österreich näher beleuchtet. Seit den Angriffen der Hamas auf das Nova-Festival ist der Nahost-Konflikt wieder entflammt. Auch der Antisemitismus in Österreich spitzt sich seither zu. ÖAW-Forscherin Ariane Sadjed vom Institut für Iranistik der ÖAW und Institut der Kulturwissenschaften der ÖAW spricht über die Rolle von Sozialen Medien und Onlineforen, sowie die Chancen einer deeskalierenden Gesprächskultur.

Humanitäre Hilfe aus Österreich

Ein Jahr nach dem barbarischen Terroranschlag der Hamas auf Israel ist die Lage im Nahen Osten zum Zerreißen gespannt, heißt es im Außenministerium. Weiterhin feuert die Hamas Tag für Tag Raketen auf Israel. Zudem hat sich der Konflikt über die Grenzen hinaus ausgebreitet: Proxies tragen die Gewalt nach Syrien, Jemen und den Libanon, die humanitären Folgen für die Menschen in der Region sind verheerend. Österreich hat seit dem 7. Oktober bereits Euro 37 Millionen an Humanitärer Hilfe für die Menschen in Gaza und der Region zur Verfügung gestellt.