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Pinke Geschäfte in Wien? Neos unter Druck
Christoph Wiederkehr, Neos-Chef und Vizebürgermeister in Wien, will das Bildungsproblem in der Bundeshauptstadt nicht mit Fachexperten lösen sondern mit Hilfe aus der pinken Parteifamilie. Keinen geringeren als den ehemaligen Chef der Neos, Matthias Strolz, beschäftigt Wiederkehr mit einem gut dotierten Beratungsmandat. Zur-Sache wirft einen kritischen Blick auf den Vorgang.
Ärger über Freunderlwirtschaft
„Was mich besonders ärgert, ist Freunderlwirtschaft“, meinte der heutige Vizebürgermeister von Wien, Christoph Wiederkehr vollmundig bei der Plakatpräsentation der Neos im Wiener Gemeinderatswahlkampf 2020. Untermauert wurde sein Ärger auch noch mit einem eigenen Werbeplakat: „Weil’s nicht wurscht ist, dass immer noch zählt, wer wen kennt und nicht, wer was kann.“
Ex-Klubchef erhält Beratervertrag
Drei Jahre später ist davon nichts mehr zu hören oder zu sehen. Im Gegenteil. Christoph Wiederkehr bricht sein eigenes Wahlversprechen und macht das, was er einst kritisierte, zum eigenen Programm. Denn wie nun bekannt wurde, versorgte der Wiener Neos-Partei-Chef Wiederkehr seinen Parteifreund, Neos-Mitbegründer und ehemaligen Neos-Klubobmann im Parlament, Matthias Strolz, mit einem Auftrag aus dem Wiener Rathaus. Es ist also doch wurscht, dass immer noch zählt, wer wen kennt.
Wie mehrere Medien am Dienstag berichten, soll Ex-Neos-Chef Matthias Strolz seinen Wiener Parteikollegen in Bildungsfragen beraten. Wiederkehr verzichtet offenbar auf die Meinung der Bildungsexperten und setzt daher auf seinen Parteifreund. Vorerst bis Herbst wird Strolz seine Bildungsexpertise zur Verfügung stellen und dafür bis zu 30.000 Euro Gage kassieren.
Strolz selbst fiel Medien zufolge zuletzt mit eigenartigen Video-Postings in den sozialen Netzwerken auf. Einmal jodelnd in einem Tonstudio, ein anderes Mal aus dem indischen Goa mit einem „kreativen Ausbruch“, welchen heimische Medien sogar als „wirr“ bezeichneten. Ob damit die Probleme in Wiens Schulklassen gelöst werden? Das scheint fraglich zu sein. Sicher ist, dass die Oppositionsparteien im Wiener Landtag, namentlich die ÖVP, dazu Anfragen an die Stadtregierung stellen werden.