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Polizei bilanziert: Gewaltschutz wirkt

Das Sexualstrafrecht wird verschärft: Neu sind Mindeststrafen und die Anhebung der Strafrahmen, mehr Vorbeugung und Schutzkonzepte. Auslöser dafür war der Fall Teichtmeister, eine Sammlung pornografischer Darstellungen Minderjähriger. Foto: iStock/Motortion

Schutz vor Gewalt wirkt. Das belegen aktuelle Zahlen des Innenministeriums. Der erhöhte Aufwand in Organisation, Personal und Qualifikation der Polizei lohnt. Opfer werden betreut, Gefährder beraten. Vernetzung aller Kräfte ist entscheidend, sagt Ressortchef Gerhard Karner in der Quartalsbilanz.

 

Mehr Betretungs- und Annäherungsverbote

Die Zahlen des Innenministeriums dokumentieren die Bedeutung von Gewaltschutz: Alleine im ersten Quartal wurden nahezu 4.000 Betretungs- und Annäherungsverbote ausgesprochen; zum Vergleich: Im gesamten Vorjahr waren es 15.000 Verbote.

Um wirksam zu handeln und Ermittlungen zu bündeln, führte die Exekutive im Einsatz gegen Gewalt in der Privatsphäre die sicherheitspolizeilichen Fallkonferenz ein. Ein richtiger Schritt: Die Anzahl der Fallkonferenzen stieg von 57 im Jahr 2021 auf über 200 im Jahr 2022; bereits im ersten Quartal 2023 waren es 70 Fallkonferenz.

Personen, die als Gefährder gelten, erhalten ein Waffenverbot und eine verpflichtende Beratung. Im ersten Quartal waren es 3.100, im Jahr 2022 rund 12.000. Rund 90 Prozent der Gefährder sind männlich.

Dementsprechend wurde die Anzahl der mit Gewaltvorbeugung befassten Bediensteten erhöht: von 500 im Jahr 2020 auf inzwischen rund 1.200 Präventionsbedienstete mehr als verdoppelt.

 

Gesellschaft wurde aufmerksam

Die Steigerung der Betretungs- und Annäherungsverbote ist, so das Innenministerium, auch darauf zurückzuführen, dass die Gesellschaft für das Thema sensibilisiert wurden. Dies sei auch auf öffentliche Diskussionen sowie Informationskampagnen der Ressorts zurückzuführen.

Um die Arbeit der Exekutive zu verbessern, Opfer zu betreuen und Gefährder zu beraten wurde mit 24,6 Mio. Euro das höchste Gewaltschutzbudget geschaffen.

Mehr Mittel für Gewaltschutz: Innenminister Gerhard Karner, Frauenministerin Susanne Raab; Foto: BMI Karl Schober / BKA Florian Schrötter

Schutz vor Gewalt: Innenminister Gerhard Karner, Frauenministerin Susanne Raab; Foto: BMI Karl Schober / BKA Florian Schrötter

Info & Hilfe in 11 Sprachen online

Die Webseite www.hilfe-bei-gewalt-gv.at bietet in elf Sprachen Informationen für gefährdete Personen und Angehörige.

 

Karner setzt auf Vernetzung der Kräfte

Und was sagt der Innenminister? Gerhard Karner: „Vernetzung ist im Gewaltschutz ein entscheidender Faktor. Durch die weitere Intensivierung der sicherheitspolizeilichen Fallkonferenzen wird die enge Kooperation aller Akteure weiterentwickelt. Ich danke alle Polizistinnen und Polizisten, aber vor allem auch den Gewaltschutz- und Präventionseinrichtungen die Tag für Tag herausragende Arbeit leisten.“

 

Das Sexualstrafrecht wird verschärft: Neu sind Mindeststrafen und die Anhebung der Strafrahmen, mehr Vorbeugung und Schutzkonzepte. Auslöser dafür war der Fall Teichtmeister, eine Sammlung pornografischer Darstellungen Minderjähriger. Foto: iStock/Motortion
Das Sexualstrafrecht wird verschärft: Neu sind Mindeststrafen und die Anhebung der Strafrahmen, mehr Vorbeugung und Schutzkonzepte. Auslöser dafür war der Fall Teichtmeister, eine Sammlung pornografischer Darstellungen Minderjähriger. Foto: iStock/Motortion