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Lehramt: Positive Reaktionen auf Reform der Ausbildung

Die Lehramtausbildung soll verkürzt und praxisorientierter werden. Foto: istock/Jacob Ammentorp Lund

Die Bundesregierung reformiert die Lehramtsausbildung. Geplant sind eine signifikante Verkürzung, verstärkte Praxisorientierung und eine zeitgemäße Anpassung an die Anforderungen des Schulwesens. Die Reaktionen auf die geplante Reform fallen durchwegs positiv aus. Die Begutachtung des Reformpakets läuft bis Mitte Februar.

 

Taschner: Bessere Vereinbarkeit von Studium und Unterricht

Vorige Woche haben Bildungsminister Martin Polaschek und Klubobfrau Sigi Maurer die Pläne für die Reform der Lehrerausbildung präsentiert.

ÖVP-Bildungssprecher Abg. Rudolf Taschner unterstreicht, dass die Reform eine kürzere Ausbildungsdauer, eine höhere Praxisanteilnahme und eine verbesserte Vereinbarkeit von Unterricht und Studium mit sich bringt. Wesentliche Eckpunkte sind die Verkürzung des Bachelorstudiums auf sechs Semester und die Absolvierung der Gesamtausbildung in fünf Jahren.

 

Lehramt: Theorie und Praxis rücken zusammen

Wer schon während des Studiums in der Schule arbeitet, erhält die praktischen Erfahrungen fürs Studium angerechnet und wird durch verbesserte Begleitangebote entlastet.

Die Kompetenzen werden zudem durch neue Schwerpunkte erweitert.

Neu sind verpflichtende Lehrveranstaltungen in „Inklusiver Pädagogik“ und „Deutsch als Zweitsprache“.

Außerdem soll es mehr berufsbegleitende Angebote im Master, mehr Praxisanteile sowie eine bessere Verschränkung von Theorie und Praxis geben. „Mit diesem Paket wird es erstrebenswert, Lehramt zu studieren und Theorie und Praxis werden besser aufeinander abgestimmt“, erklärt Taschner.

 

ÖH sieht wichtige Schritte

Die Österreichische Hochschülerschaft (ÖH) äußerte grundsätzliche Zustimmung zur Reform, und wertet den Vorschlag in einer Aussendung als „wichtigen Schritt in die richtige Richtung“.

Die ÖH weist jedoch auf den Bedarf an weiteren Verbesserungen hin. Positiv hervorgehoben werden die Verkürzung des Lehramtsstudiums und die Anrechenbarkeit der Induktionsphase. Die Hochschülerschaft betont die Notwendigkeit, dass die Reform nicht zu einem erhöhten Leistungsdruck führt und ECTS-gerecht umgesetzt wird, um eine ausgewogene Studienerfahrung sicherzustellen.

 

Ein „bildungspolitischer Meilenstein“

Begrüßt wird die Reform auch von der Wirtschaftskammer und der Industriellenvereinigung (IV).

Christoph Neumayer, Generalsekretär der IV, sieht in der Reform einen „zentralen bildungspolitischen Meilenstein“. Insbesondere die Einführung einer einheitlichen Studienstruktur, die Kürzung des Bachelor-Studiums und die verbesserte Verzahnung von Theorie und Praxis werden als entscheidende Schritte für die Zukunftsfähigkeit und Attraktivität des Lehrerberufs betrachtet.

“Insgesamt stellen die geplanten Reformen einen wichtigen Meilenstein in der Bildungspolitik dar und zeigen das große Bemühen der Bundesregierung zur Verbesserung und Attraktivierung des Lehrerberufs“, so der IV-Generalsekretär.