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Lehrer: Schneller und besser vorbereitet in die Klassen

Lehrer werden besser und praxisorientierter ausgebildet: Bildungsminister Martin Polaschek (ÖVP) und Klubobfrau Sigi Maurer (Grüne) präsentierten am Mittwoch nach dem Ministerrat das Reformpaket. Foto: Regina Aigner

Die Ausbildung für Lehrerinnen und Lehrer wird reformiert: Sie wird zeitlich verkürzt und mehr an der Praxis orientiert. Dies erklärte Bildungsminister Martin Polaschek, der am Mittwoch mit der Klubobfrau der Grünen, Sigi Maurer, das Reformprojekt der Bundesregierung präsentierte.

 

Neu für Lehrer aller Stufen

Die neuen Regelungen sollen für das Lehramt an allen Schulstufen gelte, also für die Primarstufe (Volksschule) und für die Sekundarstufe (AHS, BMHS, Mittelschule).

  • Das Bachelor-Studium wird von acht auf sechs Semester (180 ECTS) verkürzt.
  • Das Master-Studium dauert zwei Jahre (120 ECTS).
  • Nach Abschluss des Studiums erfolgt eine einjährige Induktionsphase.
  • Ab dem Bachelor darf unterrichtet werden, allerdings nur mit einer halben Verpflichtung.
  • Für eine feste Anstellung ist ein Masterabschluss erforderlich.
  • Praktika – also Arbeit an Schulen – kann Studierenden angerechnet werden.
  • Die Kompetenzen werden ausgebaut: Eine Basisbildung in „Inklusiver Pädagogik“ und in „Deutsch als Zweitsprache“ ist verpflichtend.

Diese Weiterentwicklung der Ausbildung für die Pädagogen „ist ein bildungspolitischer Meilenstein“, sagte Bildungsminister Martin Polaschek. Der Beruf  werde attraktiver, die Ausbildungszeit werde verkürzt, Theorie und Praxis werden besser miteinander verbunden. Berufsbegleitende Angebote sollen es erleichtern, den Beruf auszuüben und das Master-Studium zu absolvieren, erklärte Polaschek.

 

Erfolgreiche Bilanz von „Klasse Job“

Zugleich präsentierte Polaschek eine Bilanz von „Klasse Job“, einer Offensive, um Lehrkräfte zu gewinnen. Die Maßnahmen haben gewirkt, so Polaschek, denn:

  • 4.800 Personen haben sich als Quereinsteiger zur Zertifizierung angemeldet; 2.300 Ansuchen wurden bereits erledigt;
  • Für das Schuljahr 2023/2024 wurden 7.000 Stellen trotz umfassenden Mangels an Arbeitskräften besetzt;
  • Der Single-Point-of-Entry, www.klassejob.at wurde 730.000 mal aufgerufen;
  • Der gesamte Bewerbungsprozess wurde digitalisiert;
  • Die Anzahl der Anfänger eines Lehramtsstudiums stieg zum Start 2023/2024 um 1000 Personen oder 17 Prozent an.

Die Initiative „Klasse Job“ ist ein Erfolgsmodell, so Polaschek: „Trotz des Mangels an Fach- und Arbeitskräften konnte jede Unterrichtsstunde gehalten werden.“

Lehrer werden besser und praxisorientierter ausgebildet: Bildungsminister Martin Polaschek (ÖVP) und Klubobfrau Sigi Maurer (Grüne) präsentierten am Mittwoch nach dem Ministerrat das Reformpaket. Foto: Regina Aigner
Lehrerinnen und Lehrer werden besser und praxisorientierter ausgebildet: Bildungsminister Martin Polaschek (ÖVP) und Klubobfrau Sigi Maurer (Grüne) präsentierten am Mittwoch nach dem Ministerrat das Reformpaket. Foto: Regina Aigner