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Pröll: „Wollen spürbare Verbesserungen für Österreich erreichen“

In einer Interviewserie stellt Zur-Sache das neue ÖVP-Regierungsteam vor. Zum Auftakt sprach Zur-Sache mit Staatssekretär Alexander Pröll, der im Bundeskanzleramt unter anderem die Regierungsarbeit koordiniert.
Herr Staatssekretär, Sie sind nun seit zwei Wochen in neuer Funktion. Können Sie bereits eine erste Zwischenbilanz zum Start der neuen Regierung ziehen?
Alexander Pröll: Die ersten Wochen waren intensiv und arbeitsreich, aber genau das haben wir erwartet. Die Schonfrist ist vorbei – das ist uns allen klar. Wir haben direkt nach der Angelobung mit voller Kraft losgelegt, um wichtige Weichen für die Zukunft Österreichs zu stellen. Der erste Ministerrat hat zentrale Beschlüsse gebracht, insbesondere zur Mietpreisbremse und zur Budgetkonsolidierung. Wir setzen auf Leistung, auf eine starke Wirtschaft und eine effiziente Verwaltung. Unser Ziel ist es, spürbare Verbesserungen für die Menschen in Österreich zu erreichen – und zwar rasch und entschlossen.
Als Regierungskoordinator haben sie in der neuen Bundesregierung eine besondere Rolle. Können Sie diese Aufgabe etwas näher beschreiben?
Pröll: Als Regierungskoordinator sorge ich gemeinsam mit dem Bundeskanzler und den Koalitionspartnern dafür, dass die Regierungsarbeit effizient abläuft, dass Entscheidungen rasch getroffen und umgesetzt werden. Wir sind die Brücke zwischen den Ressorts, sorgen für einen reibungslosen Ablauf und die enge Abstimmung zwischen den Koalitionspartnern. Kurz gesagt: Ich stehe im Maschinenraum der Regierung – da kommt man manchmal ins Schwitzen, aber man weiß wofür man es macht und das gibt mir die nötige Kraft.
Sie haben nun mit vielen Akteuren der SPÖ und von den NEOS zu tun. Wie leicht oder wie schwer fällt es einem, ein Regierungsprogramm abzuarbeiten, mit Menschen, mit denen sie vor wenigen Monaten noch sehr wenig zu tun hatten?
Pröll: Die Verhandlungen zum Regierungsprogramm haben gezeigt: Wir haben gemeinsame Ziele für Österreich. Die Zeit der parteipolitischen Spielchen ist vorbei – es geht um 9 Millionen Menschen. Die Zusammenarbeit ist konstruktiv, pragmatisch und lösungsorientiert. Natürlich gibt es unterschiedliche Perspektiven, aber genau das macht eine Koalition aus. Entscheidend ist, dass wir gemeinsam an einem Strang ziehen, um Österreich voranzubringen.
„Wir entlasten die Bürgerinnen und Bürger,
stabilisieren das Budget und setzen auf Innovation.“ (A. Pröll)
Was sind die großen Vorhaben oder Maßnahmen, die sich die Bundesregierung für dieses Jahr vorgenommen hat? Und welche konkreten Ziele haben sie sich in Ihrem Aufgabenbereich – zum Beispiel der Digitalisierung – gesetzt?
Pröll: Unsere Schwerpunkte sind klar: Wir entlasten die Bürgerinnen und Bürger, stabilisieren das Budget und setzen auf Innovation. Besonders wichtig ist mir die Digitalisierung. Österreich ist bereits europäischer Vorreiter im eGovernment – das wollen wir weiter ausbauen. Mit dem Digital Austria Act setzen wir neue Maßstäbe. Wir bauen die KI-Strategie aus, stärken die digitale Identität mit ID Austria und sorgen dafür, dass alle Menschen in Österreich digitale Basiskompetenzen haben. Digitalisierung ist der Schlüssel für eine moderne Verwaltung und eine effiziente Wirtschaft.
Sie haben bereits als Bundesgeschäftsführer der Volkspartei drei Jahre an der Seite von Christian Stocker gearbeitet, als dieser noch Generalsekretär war. Wie würden sie den neuen Bundeskanzler beschreiben und charakterisieren?
Pröll: Christian Stocker ist ein Macher und kein Selbstdarsteller. Er packt an, ist fokussiert und entschlossen. Er denkt strategisch, aber immer mit Blick auf die Menschen in diesem Land. Ich habe in den letzten Jahren eng mit ihm zusammengearbeitet und kann sagen: Er hört zu, trifft klare Entscheidungen und setzt diese auch um. Sein Ziel ist es, Österreich stärker, sicherer und wirtschaftlich erfolgreicher zu machen – und das merkt man in jeder Sitzung, in jeder Entscheidung.
