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Bundesregierung schnürt umfangreiches Wohnpaket

Bundeskanzler Karl Nehammer hat für 9. April den Nationalen Sicherheitsrat einberufen. Dies war auch vom Koalitionspartner, Vizekanzler Werner Kogler, gewünscht worden. Unmitelbarer Anlass ist der Spionageskandal um einen ehemaligen BVT-Mitarbeiter. Dessen Kontakte zu Russland und zu FPÖ-Funktionären will Generalsekretär Christian Stocker untersuchen lassen. Bild: Bka/Andy Wenzel

Wegen hoher Zinsen und Inflation stottert die Bauwirtschaft. Um diese zu mobilisieren, schnürt die Bundesregierung ein Wohnpaket. Gemeinsam mit dem Österreichischen Verband Gemeinnütziger Bauvereinigungen präsentierte die Regierungsspitze am Dienstag Maßnahmen zur Erhöhung der Bautätigkeit in Österreich.

 

Strategie gegen Bauflaute

Bereits Ende vergangenes Jahr prognostizierten Expertinnen und Experten einen Rückgang der Bauwirtschaft im heurigen und den folgenden Jahren. Der Rückgang der Bautätigkeit ist für Arbeitsplätze in der Branche aber auch für die österreichische Gesamtwirtschaft eine Gefahr, heißt es in einer Aussendung des Bundeskanzleramtes.

Durch geringeren Wohnbau in den kommenden Jahren würden mittel- und langfristig Wohnungen für Familien fehlen, was zu großen wirtschaftlichen Problemen wie einer wieder ansteigenden Inflation führen würde.

Nun möchte die Regierung der Entwicklung entgegenwirken und gezielte Maßnahmen setzen, um

  • die Bautätigkeit für ökologischen, qualitativ hochwertigen Wohnbau zu erhöhen,
  • leistbare Miet- und auch  Eigentumswohnungen zu schaffen
  • und damit der österreichischen Bauwirtschaft durch die Krise zu helfen.

 

Paket für rund 20.000 Wohnungen

Die Regierung rechnet, mit diesem Paket ungefähr 20.000 Wohnungen realisieren zu können und ca. 5.000 Wohnungen zu sanieren. Das ergibt neu geschaffenen Wohnraum für ca. 44.000 Menschen. Vor dem Hintergrund einer notwendigen Reduzierung des Bodenverbrauchs in Österreich liegt der Fokus auf der Mobilisierung von bereits fertig geplanten bzw. baureifen Projekten, um der weiteren Versiegelung wertvoller Böden vorzubeugen.

 

Nehammer will Eigentumsquote anheben

„Wir schaffen insgesamt 25.000 neue oder sanierte Wohneinheiten, davon 10.000 im Eigentum. Darüber hinaus erleichtern wir den Zugang zu günstigen Wohnbaudarlehen für die Menschen, die sich ihr erstes Eigenheim schaffen wollen. Das ist auch Teil meines ‚Österreichplans‘, mit dem wir die Eigentumsquote bis 2030 von 48 % auf 60 % steigern wollen. Eigentum muss wieder leistbar werden, denn das schafft Sicherheit und Unabhängigkeit und ist auch wichtiger Teil einer Altersvorsorge“, erklärt Bundeskanzler Karl Nehammer bei der Vorstellung des Wohnpakets am Dienstag in Wien.

 

Regierung stellt 1 Milliarde bereit

Im Zentrum des Pakets steht 1 Milliarde Euro für den gemeinnützigen Sektor. Damit werden sowohl gemeinnützige Miet- als auch Eigentumswohnungen gefördert, zudem der Bausektor unterstützt.

Diese Investitionsspritze für den Gemeinnützigen Sektor trägt einen großen Teil zur Absicherung von Arbeitsplätzen und nachhaltigen Entwicklung der österreichischen Gesamtwirtschaft bei, heißt es weiter. Es werden dadurch ca. 5 Milliarden Euro an Wohnrauminvestitionen ausgelöst und 40.000 Beschäftigte abgesichert.

Weitere Schwerpunkte liegen auf der Forcierung von Sanierungen und der Möglichkeit für die Länder, eine Leerstandsabgabe einzuheben. Diese wirkt positiv für Wohnraummobilisierung und gegen Spekulation mit Leerstand.

Bundeskanzler Karl Nehammer hat für 9. April den Nationalen Sicherheitsrat einberufen. Dies war auch vom Koalitionspartner, Vizekanzler Werner Kogler, gewünscht worden. Unmitelbarer Anlass ist der Spionageskandal um einen ehemaligen BVT-Mitarbeiter. Dessen Kontakte zu Russland und zu FPÖ-Funktionären will Generalsekretär Christian Stocker untersuchen lassen. Bild: Bka/Andy Wenzel
Bundeskanzler Karl Nehammer hat für 9. April den Nationalen Sicherheitsrat einberufen. Dies war auch vom Koalitionspartner, Vizekanzler Werner Kogler, gewünscht worden. Unmitelbarer Anlass ist der Spionageskandal um einen ehemaligen BVT-Mitarbeiter. Dessen Kontakte zu Russland und zu FPÖ-Funktionären will Generalsekretär Christian Stocker untersuchen lassen. Bild: Bka/Andy Wenzel