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Ressource Wasser: Totschnig kündigt Vorsorgeplan an

Wasser wird immer mehr zu einem kostbaren Gut. Landwirtschaftsminister Norbert Totschnig möchte rechtzeitig Vorsorge treffen. Foto: istock/ArtTim

In Österreich bisher selbstverständlich und überall in bester Qualität erhältlich, aber global gesehen auch eine durchaus knapper werdende Ressource. Die Rede ist vom Wasser. Landwirtschaftsminister Norbert Totschnig möchte trotz der guten Situation in Österreich nichts dem Zufall überlassen und kündigt im Vorfeld der UN-Wasserkonferenz in New York einen Vorsorge- und Notfallplan für Österreich an.

Österreich war bis jetzt immer in der glücklichen Lage, über ausreichend Wasser in hervorragender Qualität zu verfügen. So wie in ganz Europa erlebt aber auch die Alpenrepublik zunehmend längere Trocken- und Hitzeperioden. Mit Folgen für die Grundwasserstände, die in Ostösterreich heuer teilweise auf die niedrigsten Werte seit Messbeginn zurückgegangen. Sichtbar wird die Trockenheit besonders an den Wasserständen einiger heimischer Seen.

 

Zuerst UN-Gipfel, dann Bundesländer-Gipfel

Auch wenn niemand vorhersagen kann, wie sich die Niederschläge entwickeln, werden künftig aufgrund des Klimawandels längere Phasen der Trockenheit erwartet. Deshalb kündigt Landwirtschaftsminister Norbert Totschnig einen Vorsorge- und Notfallplan für eine sichere Trinkwasserversorgung an.

„In Österreich können wir uns seit Generationen auf unsere Trinkwasserversorgung verlassen. Damit das angesichts des Klimawandels und längerer Trockenperioden auch so bleibt, kurbeln wir mit gezielten Fördermaßnahmen Investitionen in die Wasserinfrastruktur an“, erklärt Landwirtschaftsminister Norbert Totschnig, der vom 22. bis 24. März 2023 an der UN-Wasserkonferenz inNew York teilnehmen wird, um auf internationaler Ebene mit Regierungschefs und Wasserministern über die globale Wasserversorgung der Weltbevölkerung zu diskutieren.

Nach seiner New York-Reise will Totschnig die Bundesländer zu einem Trinkwassergipfel einladen. Dort sollen weitere Vorsorgestrategien und Notfallmaßnahmen thematisiert werden. Dabei werden die Bundesländer ersucht, ihre Strategien für eine sichere Trinkwasserversorgung vorzustellen. Da auch in der Land- und Forstwirtschaft das Thema Trockenheit an Brisanz gewinnt, wird es bei der Landesagrarreferentenkonferenz an der Tagesordnung stehen.

 

Drei Schwerpunkte gegen Wasserknappheit

1) Trinkwasserversorgung sichern

5.500 heimische Trinkwasserversorger versorgen 93% der Bevölkerung mit qualitativ hochwertigem Grund- und Quellwasser. Die restlichen 7% werden über Hausbrunnen oder einzelne Quellen versorgt. Das BML hat in der Vergangenheit gemeinsam mit den Ländern und Wasserversorgern umfassende Maßnahmen ergriffen, um die verlässliche Versorgung mit Trinkwasser auch künftig sicherzustellen. Dazu zählen z.B.:

  • der Ausbau des öffentlichen Versorgungsnetzes,
  • die Errichtung tieferer Brunnen und zusätzlichen Trinkwasserbehältern,
  • der Ausbau von Verbund- und Ringleitungen zwischen den Gemeinden,
  • und die Errichtung sicherer Einzelwasserversorgungsanlagen.

Aufgrund dieser Vorsorgemaßnahmen kann auch in trockenen Sommern die Trinkwasserversorgung garantiert werden. Heuer stehen über 60 Mio. Euro an zusätzlichen Förderungsmittel bereit. In Österreich sind öffentliche Wasserleitungen rund 80.000 Kilometer lang – damit könnte zwei Mal der Globus umkreist werden. Das zeigt: Unsere Wasserinfrastruktur ist bereits gut aufgestellt.

 

2) Wasserknappheit rechtzeitig vorhersagen

Das hydrographische Messnetz in Österreich ist eines der umfangreichsten Messnetze Europas. Es besteht aus mehr als 3.800 Grundwasser-Messstellen verteilt über das gesamte Bundesgebiet und teils sogar ausgestattet mit Mobilfunk-Fernübertragung, sodass die Grundwasser-Situation tagesaktuell ausgewertet und beurteilt werden kann. Gemeinsam mit den Ländern soll künftig regelmäßig die aktuelle Situation der Grundwasserstände analysiert und Entwicklungsprognosen erstellt werden.

Dadurch soll frühzeitig ermittelt werden, in welchen Regionen Versorgungsengpässe auftreten könnten und wie sich diese auch auf anderen Bereiche auswirken könnten. „Damit können wir künftig auch bereits im Frühjahr schon sehen, wann und wo Wasser im Sommer knapp werden könnte. Fast immer tritt eine Wasserknappheit lokal auf, dann handeln die Gemeinden und Länder. Sollte der unwahrscheinliche Fall eintreten, dass die Wasserknappheit eine größere Dimension annimmt, wollen wir gewappnet sein. Deshalb werden wir einen Notfallplan erarbeiten lassen“, ergänzt der Landwirtschaftsminister,

3) Für den Notfall gerüstet

Neben Präventions- bzw. Vorsorgemaßnahmen, die verhindern sollen, dass ein Mangelfall überhaupt eintritt, gilt es auch für den Notfall gerüstet zu sein, falls es zu einer Wasserknappheit kommt. Im ersten Schritt handeln bei einer lokalen Wasserknappheit die Gemeinden und Länder. Für den unwahrscheinlichen Fall, dass eine Wasserknappheit überregionale Dimensionen annimmt, wird Landwirtschaftsminister Norbert Totschnig einen Notfallplan erarbeiten lassen.