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Klimaschutz trotz Budgetkonsolidierung

Mit dem beschlossenen Doppelbudget 2025/26 und dem Bundesfinanzrahmen wurde vergangene Woche im Nationalrat auch grünes Licht für eine Reihe von Klimaschutzförderungen gegeben. Trotz des allgemeinen Konsolidierungsbedarfs im Budget konnte zum Beispiel die Bundesförderung zum Kesseltausch und zur thermischen Sanierung mit 1,8 Milliarden Euro langfristig abgesichert werden, wie aus Zahlen des Umwelt- und Klimaministeriums hervorgeht
1,8 Milliarden für den Klimaschutz
Ab 2026 stehen jährlich 360 Millionen Euro Bundesförderung für den Kesseltausch und thermischen Sanierung bereit. Damit soll Planungssicherheit für Haushalte und Unternehmen geschaffen werden. Die Förderbedingungen für eine Neuauflage der Förderschiene sollen unter Einbindung der Stakeholder und der Bundesländer bis Herbst 2025 überarbeitet werden.

Vielfalt der Energiequellen und Nutzung der Biomasse. Foto (Attersee): ÖBMV/C.Steinegger
Die bisherige Sanierungsoffensive 2023/2024 wurde am 20. Dezember 2024 geschlossen, da die bereits abgerechneten, beantragten oder registrierten Förderprojekte den gesetzlichen Zusagerahmen aufgebraucht haben. Im Jahr 2024 konnten durch die Umweltförderung im Inland insgesamt 3.550 Klima- und Umweltschutzprojekte mit einem Fördervolumen von 153,9 Millionen Euro unterstützt werden. Das dadurch ausgelöste Investitionsvolumen belief sich auf rund 672 Millionen Euro. Die geförderten Projekte vermeiden jährliche Treibhausgasemissionen um 312.500 Tonnen oder 6,1 Millionen Tonnen über die gesamte Nutzungsdauer der Investitionen.
Umweltförderung nutzt Gemeinden
Die Umweltförderung im Inland hat sich zur zentralen Klimaschutzförderung für Gemeinden und Betriebe entwickelt. Gefördert wird ein breites Invest-Portfolio wie Erneuerbare Energie mit einem Fokus auf Erneuerbare Wärme (Wärmepumpen, Biomasse, Abwärmenutzung) sowie der effiziente Einsatz von Energie und die Vermeidung von Luftverunreinigungen. Zukünftig werden die Dekarbonisierung der Fernwärme, der Ausbau von Biomassefernwärme sowie die Geothermie und CCU/CCS (Carbon Capture Utilization/Carbon Capture Storage) an Bedeutung gewinnen.
Besonders hervorzuheben ist das Programm „Sauber Heizen für Alle“, das in Kooperation mit allen neun Bundesländern umgesetzt wird und sich aus Bundes- und Landesförderungen zusammensetzt. Einkommensschwache Haushalte erhalten dabei bis zu 100 Prozent Förderung für ihren Kesseltausch.

Der Heizkesseltausch wird gefördert. Foto: istock/demaerre
Zahlreiche Fördertöpfe
Für die klimafreundliche Fernwärme- und Fernkälteleitungs-Infrastruktur im Rahmen des Umweltförderungsgesetzes (UFG) stehen künftig insgesamt 266,9 Millionen Euro bis 2030 zur Verfügung. Nicht ausgeschöpfte Zusagerahmen können weiterhin ins Folgejahr übertragen werden. Für die betriebliche Umweltförderung stehen pro Jahr 150 Millionen Euro bereit. Der Klima- und Energiefond ist mit jährlich 72,5 Millionen gefüllt.
Reparaturbonus mit 30 Millionen dotiert
Der Reparaturbonus, eine Förderungsaktion für die Reparatur, Service oder Wartung von Elektrogeräten und Fahrrädern für Privatpersonen, wurde seit dem Förderstart im Jahr 2022 mit 130 Millionen Euro aus Mitteln von „NextGenerationEU“ im Rahmen des Österreichischen Aufbau- und Resilienzplans sowie zusätzlichen Geldern aus nationalen Mitteln des Bundes ausgestattet. Besonders oft wurden Smartphones, Geschirrspüler, Waschmaschinen und Kaffeemaschinen von den rund 6.000 Partnerbetrieben in ganz Österreich repariert. Ab 2026 werden dafür 30 Millionen Euro jährlich zur Verfügung stehen.
Totschnig für „Effizienz“
Klima- und Umweltminister Norbert Totsching äußerte sich am Sonntag in der ORF-Pressestunde auch zum Budget. Für ihn müssen die verfügbaren Mittel möglichst effizient eingesetzt werden. Jeder Euro solle laut Minister „maximale Klimaeffizienz“ bieten.
